Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 30.01.2023, Seite 10 / Feuilleton
Deak

Versprecher?

Von Dusan Deak

Annalena Baerbock hat Russland den Krieg erklärt. Für eine Frau, die »vom Völkerrecht kommt«, wie sie selbst betont, und eine eher bescheidene, zumindest mehrmals nachkorrigierte, akademische Vergangenheit besitzt, ein durchaus mutiger Entschluss. Hoffentlich verdanken wir ihr Statement »We are fighting a war against Russia and not against each other«, das sie kürzlich bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Strasbourg abgab, nicht ihrer schon öfter öffentlich ausgestellten sprachlichen Armut. Es wäre ungünstig, sollte sich Russland zu einem nukle­aren Präventivschlag gegen Deutschland gezwungen sehen, bloß weil die Ministerin mehrere Therapiesitzungen bei ihrem Logopäden versäumt hat.

  • Leserbrief von Hellmut Kapfenberger aus Panketal (30. Januar 2023 um 16:29 Uhr)
    Ich frage mich, ob schon mal jemand der Chefin des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland verraten hat, dass Außenminister oder -ministerinnen seit ewigen Zeiten allgemein auch die als die Chefdiplomaten oder -diplomatinnen ihres Landes bezeichnet werden. Ich frage mich auch, ob ein Chefdiplomat oder eine Chefdiplomatin einfach mal so einen Krieg erklären kann, wie es Frau Baerbock kürzlich in Brüssel sogar für die ganze EU mit ihrer öffentlichen, im Internet abrufbaren Aussage getan hat (Originalton): »We are fighting a war against Russia« (Wir führen Krieg gegen Russland). Weitere Fragen: Wer hat diese Dame ermächtigt, solch schwerwiegende, extrem provokante Aussage zu machen? Wie kann es sein, dass ein Regierungschef nicht gegen derart gefährliches Tun seiner Außenministerin so Stellung bezieht, dass die Öffentlichkeit davon erfährt? Wie kann es sein, dass man in Kanzleramt oder Auswärtigem Amt offenbar meint, solche Art Brandstiftung mit einer pflaumenweichen Sprechererklärung ungeschehen machen zu können? Wäre die Sache nicht so ernst, könnte man die »Chefdiplomatin« der Bundesrepublik einfach mal fragen, ob man »Diplomatie« mit »t« oder wie »Sympathie« mit "th« schreibt. Sie ist aber so ernst, dass auf eines hingewiesen werden muss: Ribbentrop ist längst Vergangenheit, aber sein Geist offenkundig nicht.
  • Leserbrief von Manfred Wild aus Berlin (30. Januar 2023 um 16:13 Uhr)
    Bisher nur Geschwafel, Gelogenes, Verfälschtes auf ihren Flugwanderungen durch die Welt posaunt, war die Außenamtschefin der Bundesrepublik Deutschland vor dem Europa-Plenum endlich und erstmalig offen und ehrlich.
    »Wir befinden uns im Krieg gegen Russland«: Ein Zitat von Annalena Baerbock. Unabhängig davon, ob es in deutschen Regierungskreisen, ihrer »grün« getarnten Kriegspartei und von Beifall klatschenden Medien »relativiert«, als »missverstanden« interpretiert oder auch nur als »umstritten« bezeichnet wird, ist und bleibt es Tatsache und die Wahrheit über die EU und damit auch über die BRD, dass sie im Verbund mit den USA und der NATO einen Krieg gegen Russland führen. Es muss dem kriegsgeilen Außenamtsvorlautsprecher der Bundesrepublik Deutschland nicht peinlich sein, den Krieg gegen Russland einzugestehen. Sie wird dafür sogar in die Spitzenposition der »Beliebtheitsskala« von Politikern gehoben. Leider hat ein Teil des deutschen Volkes nichts aus seiner unrühmlichen Geschichte gelernt und begeistert sich erneut an einem militärischen, wirtschaftlichen und propagandistischen Krieg gegen Russland.
    Aber auch eine erneute deutsche Jagd auf den »russischen Bären«, um ihn zu töten, wird wieder mit eigenen blutenden, schmerzenden und tödlichen Wunden enden, wie schon 1918 und 1945.

Mehr aus: Feuilleton