Jürgen Flimm verstorben
Der Theatermacher Jürgen Flimm ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Dies teilte die Berliner Staatsoper Unter den Linden, deren Intendant er von 2010 bis 2018 war, am Sonnabend mit. Deutschland verliere mit ihm einen der »zentralen Protagonisten des Sprech- und Musiktheaters der vergangenen Jahrzehnte«, hieß es in der Erklärung.
Flimm habe sowohl als Regisseur wie auch als Intendant Theatergeschichte geschrieben, sei es im Schauspiel oder in der Oper. Er inszenierte Dramen von Shakespeare, Lessing, Goethe, Büchner, Tschechow, desgleichen Musiktheaterwerke von Monteverdi, Händel, Gluck, Mozart, Beethoven, Rossini, Offenbach, Wagner, Nono und Sciarrino.
Am 17. Juli 1941 als Kind einer protestantischen Ärztefamilie in Gießen geboren, wuchs Jürgen Flimm in Köln auf und studierte dort Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie. Seine Regiekarriere begann er 1968 als Assistent bei Fritz Kortner und Claus Peymann an den Münchner Kammerspielen. Theaterleiter war er am Schauspielhaus Köln von 1979 bis 1985. Das Thalia-Theater in Hamburg machte er während seiner Intendanz zwischen 1985 und 2000 zur bestbesuchten Bühne Deutschlands.
Flimm leitete die Ruhrtriennale und die Salzburger Festspiele. Als Regisseur arbeitete er u. a. an der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden London, an der Wiener Staatsoper und an der Metropolitan Opera New York. Regie führte er auch bei zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen und wirkte zudem als Schauspieler. Als Hochschullehrer war er an der Harvard University, der New York University und an der Universität Hamburg tätig. (dpa/jW)
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