Mord an Yeboah: CDU für Untersuchungsausschuss
Saarbrücken. Mehr als 30 Jahre nach dem Tod von Samuel Yeboah aus Ghana in einer saarländischen Unterkunft für Asylsuchende soll ein Untersuchungsausschuss im Landtag den Fall aufarbeiten. Das hat die CDU-Fraktion im Landtag am Montag einstimmig beschlossen. Das Gremium soll demnach bis Mitte des Jahres seine Arbeit aufnehmen. Da seit der Landtagswahl vom März 2022 nur noch drei Fraktionen in dem saarländischen Parlament vertreten sind und die CDU 19 von 51 Abgeordneten stellt, kann diese Fraktion allein bereits den Ausschuss einberufen.
Aktuell läuft vor dem Oberlandesgericht Koblenz ein Mordprozess gegen den Neonazi Peter S., dem die Anklage vorwirft, im September 1991 in der Unterkunft in Saarlouis einen Brand gelegt zu haben. Der damals 27 Jahre alte Yeboah starb, zwei weitere Bewohner wurden verletzt. Ursprünglich sollte am Montag die Vernehmung der Hauptbelastungszeugin fortgesetzt werden. Doch wegen eines Krankheitsfalls wurde der Prozesstag verschoben, wie der SR berichtete. (AFP/jW)
Mehr aus: Antifaschismus
-
Strafe für Spontanprotest
vom 08.02.2023 -
Aufklärer versus Algorithmen
vom 08.02.2023