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Aus: Ausgabe vom 09.02.2023, Seite 1 / Ausland

Berlin will Syrien-Sanktionen nicht lockern

Berlin. Die Bundesregierung lehnt eine Lockerung der EU-Sanktionen gegen Syrien wegen der Lage nach dem verheerenden Erdbeben ab. Solche Forderungen seien das Narrativ von Akteuren, die versuchten, die verzweifelte Lage der Menschen für ihre eigenen politischen Interessen auszunutzen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin und nannte dabei die Regierungen Russlands und Syriens. Die bestehenden Sanktionen der Europäischen Union richteten sich ausschließlich gegen das »syrische Regime«. Die Einfuhr von Hilfsgütern oder etwa Gerät zur Bergung von Menschen sei von ihnen nicht betroffen. Am Mittwoch hatte nach der Türkei auch Syrien bei der EU einen Antrag auf Katastrophenhilfe gestellt. Der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic habe auf einer Pressekonferenz in Brüssel die EU-Staaten ermutigt, auf die Anfrage zu reagieren. (Reuters/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Ulf G. aus Hannover (9. Februar 2023 um 23:18 Uhr)
    Ist ja nett, was die Bundesregierung so alles behauptet. Dummerweise hat die oberste Russland-Hass-Ministerin Baerbock kurz zuvor das genaue Gegenteil gesagt: Die Erdbebenopfer in Syrien könnten »unter dem Assad-Regime auf keine Hilfe hoffen«. Das Ziel, Russland zu ruinieren, hat in Syrien schon seit 2011 absolute Vorfahrt. Assad hatte sich damals zugunsten der russischen Erdgasexporte nach Europa geweigert, eine Konkurrenzpipeline aus Katar über syrisches Gebiet nach Europa bauen zu lassen. Das war einer der Gründe für den Westen, die assadfeindlichen Terroristen in Syrien zu unterstützen. Diesem russophoben Topos huldigt Baerbock offenbar nach wie vor. Die Syrer haben dafür bitteschön hilflos zu sterben. Für den Wertewesten ist Russophobie nun mal eines der obersten Gebote. Menschenleben zählen da nichts.

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