Aus: Ausgabe vom 22.02.2023, Seite 4 / Inland
»Manifest«: Rückzug von Unterzeichnern
Berlin. Zwei prominente Erstunterzeichner des »Manifests für Frieden« haben ihre Unterstützung des Aufrufs wieder zurückgezogen. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Theologin Margot Käßmann sowie der DFG-VK-Bundessprecher Jürgen Grässlin am Dienstag verkündet, weiterhin »eine klare Position gegen eine Eskalation des Krieges in der Ukraine und für Friedensverhandlungen zu beziehen«. Doch müsse man sich eindeutig »von nationalistischen und menschenfeindlichen Personen und Gruppen abgrenzen«. Dies sei bei den Initiatorinnen, also der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (Die Linke) und der Publizistin Alice Schwarzer, »nicht klar genug der Fall«. Beide haben sich allerdings mehrfach von rechten Kräften abgegrenzt. (jW)
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Wissen sie darum, aber weichen vor dem Druck? Wie wenig Berührungsängste haben Regierende schon unter Beweis gestellt? Wie verlogen wird schon über Jahrzehnte mit der rechten Keule gespielt? Ist das unbekannt und neu? Warum werden Rechte und Faschisten, parlamentarisch legitimierte dazu, nur unter der Friedensbewegung ausgemacht? Warum wird stetig geleugnet, verschwiegen, nie angeklagt, welche faschistischen Kräfte in der Ukraine unbestreitbar ihr Unwesen treiben, Mordtaten, Massaker seit 2014 verüben? Warum? Niemand muss den Krieg gutheißen, niemand muss Russland und Putin gutheißen oder rechtfertigen. Dass Ursache und Wirkung, Zusammenhänge, Feindbilder, Historien und aggressives Streben des Westens, NATO und USA für ihre neue Weltordnung klare Ziele gesetzt hat, die Ukraine nur Sprungbrett ist, bis zum letzten Ukrainer niemand Moral, Menschenrecht und Humanität interessiert, dazu braucht es wenig Verstand.
Wieviele Friedensbewegte unterschiedlichster politischer Herkunft oder Glaubens haben in Geschichte der BRD gemeinsam für Frieden demonstriert? Wo, auf welcher Seite finden wir sie heute? Haben sie Recht, Moral, Humanität auf ihrer Seite, sich gegen das Manifest zu stellen? Wer ist ohne politische Verantwortung, wenn rechte Kräfte sich unter Friedenskräfte begeben wollen?