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Aus: Ausgabe vom 25.02.2023, Seite 11 / Feuilleton
Literatur

Für den Erstkontakt

Nach scharfer Kritik an einer sprachlichen Anpassung der Kinderbücher des Autors Roald Dahl hat der britische Puffin-Verlag eine unveränderte Ausgabe seiner Klassiker angekündigt. Diese werde zusätzlich zu der entschärften Version für junge Leser herausgegeben, hieß es in einer Mitteilung am Freitag. »Wir erkennen an, dass es wichtig ist, die originalen Texte des Autors weiterhin zu drucken«, hieß es darin zur Begründung. Leser hätten die Freiheit zu entscheiden, welche Version der Dahl-Geschichten sie bevorzugten.

Die Entscheidung des Verlags, für eine Neuausgabe der Bücher »anstößige« Inhalte und Wörter zu entfernen, hatte zuvor für einen Aufschrei gesorgt. Berichten zufolge sollten auch Wörter wie »fett« und »hässlich« aus den Werken Dahls verschwinden. Der Verlag bestätigte, dass von den Änderungen Themen wie Gewicht, psychische Gesundheit, Gewalt, Gender und Hautfarbe betroffen seien. Das ging vielen Kritikern jedoch zu weit. Der britisch-indische Autor Salman Rushdie warf dem Verlag »absurde Zensur« vor. Der Verlag rechtfertigte die Änderungen damit, dass die Neuausgabe an junge Leser gerichtet sei, die erstmals mit Literatur in Kontakt kommen. Die Klassikerreihe der Dahl-Bücher soll nach Angaben des Verlags siebzehn Titel umfassen. (dpa/jW)

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