Nicht mehr oder zu sehr
Mit einem Stück über autoritäre Verhältnisse hinter den Theaterkulissen nimmt die Vorjahressiegerin des Mülheimer Dramatikpreises, Sivan Ben Yishai, auch in diesem Jahr wieder an dem renommierten Wettbewerb des Gegenwartsdramas teil. Unter den sieben Nominierten für den mit 15.000 Euro dotierten Preis ist außerdem Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zum 22. Mal beim Wettbewerb, wie die Sprecherin des Auswahlgremiums, Christine Wahl, am Dienstag in Mülheim an der Ruhr sagte. Die Mülheimer Theatertage laufen vom 13. Mai bis zum 3. Juni. Alle Stücke werden in Mülheim aufgeführt. Zusätzlich gibt es einen ebenfalls mit 15.000 Euro dotierten Kinderstückewettbewerb. Ben Yishais Ende 2022 uraufgeführtes Stück (Maxim-Gorki-Theater, Berlin) liefere unter dem Titel »Bühnenbeschimpfung (Liebe ich es nicht mehr oder liebe ich es zu sehr?)« eine »radikalstmögliche Nabelschaukritik«, sagte Wahl. Das Jelinek-Stück »Angabe der Person« (Deutsches Theater Berlin) wurde nach Wahls Schilderung von einem Steuerermittlungsverfahren inspiriert. Zu den weiteren nominierten Stücken zählen »Etwas Besseres als den Tod finden wir überall« von Martin Heckmanns (Staatstheater Kassel), »Die Kunst der Wunde« (Katja Brunner, Schauspiel Leipzig), »Die Katze Eleonore« (Caren Jeß, Staatsschauspiel Dresden), »Der Triumph der Waldrebe in Europa« (Clemens J. Setz, Schauspiel Stuttgart) und »Sistas!« (Glossy Pain, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin). René Polleschs Stück »Geht es dir gut?« (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin) wurde ebenfalls nominiert, kann aber aus technischen Gründen in Mülheim nicht aufgeführt werden. (dpa/jW)
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