Eine Frage des Temperaments
Sie waren Freunde und Rivalen: Édouard Manet (1832–1883) und Edgar Degas (1834–1917) prägten die moderne Malerei. Eine Ausstellung im Pariser Orsay vergleicht erstmals die Werke der beiden Künstler, die zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts zählen. Sie zeigt über 150 Exponate, darunter viele Bilder, die noch nie zusammen zu sehen waren. Manet und Degas malten oft ähnliche Motive, etwa Porträts, Strand- und Cafészenen oder Pferderennen. Manet galt als mondän und kühn, woran seine nackte »Olympia« erinnert, die selbstbewusst auf einem Bett liegt, was 1863 einen Skandal auslöste. Die Nackten auf Degas Bildern blicken hingegen eher verlegen und schamhaft. Manet habe Farbe und Licht den Vorrang vor Zeichnung und Kontur gegeben, während bei Degas alles die Aufmerksamkeit auf sich ziehe, erklärte der Kokurator Stéphane Guégan. Beide verbinde jedoch der Wunsch, die moderne Welt unabhängig von den Konventionen ihrer Zeit künstlerisch darzustellen. Die Schau »Manet/Degas« ist bis 23. Juli zu sehen. (dpa/jW)
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