RBB-Personalrat wusste nichts von Boni
Potsdam. Die Personalratschefin des RBB, Sabine Jauer, hat nach eigenen Angaben erst mit dem Skandal im vergangenen Sommer von den Bonuszahlungen für Führungskräfte erfahren. »Bis August 2022 hat mir die Phantasie gefehlt, mir vorzustellen, dass es so etwas gibt«, sagte Jauer am Dienstag im Untersuchungsausschuss des Brandenburger Landtags zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). »Ich hatte weder als Mitglied im Verwaltungsrat noch als Personalrätin Kenntnis von diesem System.« Im Sommer waren Vetternwirtschaft und Verschwendung beim RBB zum Skandal geworden. Der Chefaufseher beim RBB-Verwaltungsrat, Wolf-Dieter Wolf, trat zurück. Die Intendantin Patricia Schlesinger wurde fristlos entlassen und klagte auf 18.300 Euro Betriebsrente – monatlich. Im Zuge des Skandals wurde das intransparente Bonussystem des Senders bekannt. Auch Jauer, seit September 2020 an der Spitze des Personalrats, erhielt nach eigenen Angaben erst am 7. oder 8. August über ein Medium Kenntnis von dem Bonussystem. Zwar sei das Gremium monatlich im Gespräch mit der Geschäftsleitung über Bereichs- und Geschäftsziele gewesen, so Jauer: »Wir sind nicht auf die Idee gekommen, diese Ziele mit Prämien in Verbindung zu bringen.« Der Untersuchungsausschuss im Landtag will herausfinden, wie die Rechtsaufsicht Brandenburgs über den öffentlich-rechtlichen ARD-Sender ablief. (dpa/jW)
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