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Aus: Ausgabe vom 30.03.2023, Seite 16 / Sport
Sportpolitik

Wie man’s macht …

Moskau/Lausanne. Russlands Sportminister Oleg Matyzin hat die Entscheidung des IOC zur begrenzten Wiederzulassung russischer Athleten als »inhuman« kritisiert. »Die Empfehlungen des IOC, russische Sportler zu klassifizieren, sind unrechtmäßig und die Einzelentscheidung zu den Mannschaftssportarten offen diskriminierend«, schrieb Matyzin auf dem Telegram-Kanal seines Ministeriums. Die Sportler bereiteten sich jahrelang auf Olympia vor. »Das ist ihre Arbeit und ihr Leben. Ihnen dieses Recht zu nehmen, ist inhuman.«

Das Internationale Olympische Komitee hatte kurz nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine empfohlen, russische und belarussische Athleten von internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen. Diese Entscheidung wurde nun teilweise revidiert. Das IOC sprach sich am Dienstag dafür aus, Sportler aus beiden Ländern unter bestimmten Voraussetzungen unter neutraler Flagge wieder starten zu lassen: So dürfen sie keine Verbindungen zu Militär und Sicherheitsorganen unterhalten sowie den Krieg nicht öffentlich unterstützen. Mannschaften bleiben vollständig ausgesperrt. Ein unabhängiges Gremium soll über die Einhaltung der Richtlinien wachen. Das russische Nationale Olympische Komitee kritisiert die Vorgaben des IOC als »politische Bevormundung von außen«.

Einigen Verbänden geht noch die beschränkte Wiederzulassung zu weit. So erklärte der Leichtathletikweltverband am Mittwoch, russische und belarussische Athleten weiterhin auszuschließen. Auch der Turnweltverband hält vorerst am Ausschluss fest. (dpa/jW)

  • Leserbrief von Roland Winkler aus Aue (30. März 2023 um 15:41 Uhr)
    Noch nicht bei allen Lesern und Hörern ist eignes Denken oder Erinnerung ganz ausgelöscht. Genüßlich wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit der Ausschluss Russlands und Belorussland begrüßt, gefordert und gefeiert. Wer meint, mit dem olympischen Gedanken auch nur ansatzweise noch etwas zu tun zu haben, mag es glauben. Ein Beispiel mehr, wie es erschreckendst immer gelingt in einer angeblich demokratisch-freiheitlichen Welt mündiger BürgerInnen der Meinungsfreiheit, jedes eigne Nachdenken aus den Köpfen zu bringen. Warum erinnert sich niemand mehr an die Zeiten, als gebetsmühlenartig geschrien und angeklagt wurde, wonach Sport mit Politik nichts zu tun haben dürfe? Hat dieser Journalismus von einst, deren Vertreter noch vertreten sind, ganz neue andere Erkenntnisse gewonnen? Warum und in wessen politischen Interesse?
    Es könnte zudem jedem minderbemittelten und politisch desinteressiertesten BürgerIn die Frage in den Kopf gelangen, warum die wertegeleitete westliche Menschenrechtspolitik noch nie die westlichen Angriffskriege, Kriege in aller Welt, die sie geführt hat und führt, mit Ausschlüssen von sportlichen Ereignissen bedacht hat. Warum nicht? Vom Thema Doping ganz zu schweigen. Auch hier kann jeder wissen, wer und was selbst im eignen Lande mehr als genug Dreck am Stecken hat, kriminell, menschenverachtend Doping betrieben hat. Nie wurde solches mit gleichen Maßstäben und Hassorgien verfolgt. Nichts, rein gar nichts, was wertegeleitete westliche Politik ihren Hass-, Hass-, Hetzdiktat nicht unterwirft. Immer findet sie, wie zu jeder Zeit, wie in finstersten deutschen Zeiten, ihre willigen, skrupellosen oder ahnungslos dummen und gedankenlosen Vollstrecker. Krieg auf allen Ebenen, nichts anderes.