75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 22. November 2024, Nr. 273
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Aus: Ausgabe vom 08.04.2023, Seite 16 / Aktion
Wir sollten uns mal kennenlernen

Zeitung zur Hand nehmen

An die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ostermarsches 2023
Von Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt
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Ostermarsch des »Netzwerks Friedenskooperative« unter dem Motto «Die Waffen nieder!» am 16.April 2022 in Berlin-Kreuzberg

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten gerade eine in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Tageszeitung in Ihren Händen (ja, die junge Welt gibt es auch im Internet, aber: von dieser Wochenendausgabe verteilen wir über 10.000 gedruckte Exemplare im Rahmen der Ostermärsche an Menschen, die wie wir für eine Welt ohne Kriege und Ausbeutung eintreten). Sie gehört einer Genossenschaft ihrer Leserinnen und Leser, erarbeitet ihr journalistisches Angebot ausgehend von einem marxistischen Standpunkt, legt großen Wert darauf, unabhängig von Parteien, Kirchen und Konzernen zu sein, und finanziert sich fast ausschließlich über Einnahmen aus Einzelverkauf und Print- und Onlineabonnements. Diese Unabhängigkeit von anderen Geldgebern ermöglicht die konsequente inhaltliche Orientierung, die wiederum Grund für den hohen Nutzwert dieser Zeitung ist. Im Gegensatz zu allen anderen überregionalen Tageszeitungen kann die junge Welt mit diesem Konzept nun schon über Jahre hinweg ihre Verkäufe positiv entwickeln.

Klaren Kurs zu halten ist in diesen Zeiten besonders schwierig: Da werden linke Bewegungen diffamiert, eine Querfront mit Nazis zu betreiben – ausgerechnet auch von solchen Leuten, die sich nicht schämen, mit ukrainischen Faschisten zu paktieren, deren Slogans zu übernehmen und Interessen zu vertreten. Und gleichzeitig gibt es Neonazis und passgerechte Kollaborateure, die nur zu gerne tatsächlich Linke in eine Querfront hineinziehen würden mit dem Ziel, das vorhandene korrupte und marode gesellschaftliche System durch ein noch aggressiveres, noch unsozialeres und deutlich chauvinistischeres zu ersetzen, womit aber der Kapitalismus nicht abgeschafft, sondern aus tiefster Not gerettet werden soll. Hinterher kann man ja ausschießen, wer am Ruder bleibt, wie es einer der rechten Vordenker dieser Strategie formuliert hat.

Ein Teil des Problems ist: Wenn sich in diesem Deutschland 50.000 Menschen zu einer Demonstration oder einem Streik versammeln, ist immer damit zu rechnen, dass auch Nazis sich untermischen. Deshalb jede große Veranstaltung als Querfront zu bezeichnen wäre einfach nur lächerlich, wenn damit nicht vor allem die billige Absicht verfolgt würde, die Mobilisierung von Unzufriedenen generell zu erschweren. Wenn aber, wie auf Ostermärschen oder der großen Friedenskundgebung am 25. Februar 2023 in Berlin, Ultrarechte nicht zum Bündnis gehören und offen auftretende Neonazis auf der Demo in ihre Schranken verwiesen werden, ist das gut so. Es dient mit Sicherheit weder dem Erfordernis einer inhaltlichen Klärung noch der dringenden Notwendigkeit praktischer Massenmobilisierung, alles als Querfront zu bezeichnen, wo ein Rechter mitläuft oder unterschrieben hat. Es hilft aber auch nicht, generell abzustreiten, dass es solche Bemühungen von ganz rechts tatsächlich gibt. Die junge Welt jedenfalls schaut auch da genau hin.

Die konsequente Positionierung in der täglichen journalistischen Arbeit gegen Krieg und Faschismus, für internationale Solidarität und Völkerfreundschaft, das Wirken der Zeitung für Gerechtigkeit, indem sie Ungerechtigkeit beschreibt, verschafft der Tageszeitung junge Welt eine wachsende Leserschaft. Das ist auch dringend nötig, denn um so eine Zeitung gut machen zu können, brauchen wir jeden Monat Einnahmen in Höhe von deutlich mehr als einer halben Million Euro! Jeden Monat! Das ist nur zu schaffen, wenn wir nicht nur die Bekanntheit der jW und ihres journalistischen Angebotes steigern, sondern auch die Zahl derer, die diese Tageszeitung regelmäßig am Kiosk kaufen oder, noch besser, ein Print- oder Onlineabonnement bestellen. Um Ihnen diesen Schritt zu erleichtern, bieten wir das dreiwöchige kostenlose und unverbindliche Probeabonnement an, das gerne auch an Freunde und Bekannte weiterempfohlen werden kann: Es endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Sie können so überprüfen, ob und wie wir den hohen Anforderungen an unsere Arbeit gerecht werden.

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Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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