Benjamin Ferencz tot
Der letzte bisher noch lebende Chefankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, Benjamin Ferencz, ist tot. Er starb am Freitag in einer Betreuungseinrichtung in Florida, wie US-Medien am Sonnabend (Ortszeit) unter Berufung auf seinen Sohn Don Ferencz berichteten. Ferencz wurde 103 Jahre alt.
Ferencz wurde 1920 im damals ungarischen Siebenbürgen als Sohn orthodoxer Juden geboren und wanderte als Kind mit seinen Eltern in die USA aus. Er wuchs in New York auf und studierte dank eines Stipendiums später in Harvard. Der Jurist war nicht einmal 30 Jahre alt, als er Nazikriegsverbrechern in Nürnberg den Prozess machte. Ferencz war Chefankläger in einem der zwölf sogenannten Nachfolgeprozesse, die von 1946 bis 1949 auf das Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher folgten. 24 führende SS-Leute klagte er unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschheit und Kriegsverbrechen an. Vor den Prozessen war er als US-Soldat bei der Befreiung mehrerer Konzentrationslager dabei. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Vergiss die Carpenters
vom 11.04.2023 -
Autotomie
vom 11.04.2023 -
Ballett im Blut
vom 11.04.2023 -
Im Zeichen des Siegers
vom 11.04.2023 -
Radiohörer rückverblöden
vom 11.04.2023 -
Nachschlag: Das kurze 20. Jahrhundert
vom 11.04.2023 -
Vorschlag
vom 11.04.2023