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28.04.2023, 19:17:32 / Kapital & Arbeit

US-Notenbank räumt Versäumnisse bei Bankenaufsicht ein

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Washington. Die US-Notenbank Federal Reserve hat in einer Analyse des Zusammenbruchs der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) Versäumnisse ihrer Aufsicht eingeräumt und strengere Regeln für Geldhäuser angekündigt. Die Aufsicht der Fed über die in Santa Clara ansässige Regionalbank habe sich als unzureichend erwiesen, die Regulierungsstandards seien zu schwach, teilte die US-Notenbank am Freitag mit. »Der Zusammenbruch der SVB zeigt, dass es Mängel in der Regulierung und in der Aufsicht gibt, die angegangen werden müssen,« erklärte der für die Bankenaufsicht zuständige Fed-Vizechef Michael Barr in einem Brief, der dem über 100 Seiten langen Bericht zum SVB-Kollaps beigefügt war.

Zwar stünde das Missmanagement wichtiger Risiken durch die Regionalbank im Kern hinter dem Untergang des Instituts, erklärte die Fed. Doch Aufseher der SVB hätten die Probleme nicht vollständig erkannt. Sie hätten zudem verzögert reagiert, um weitere Beweise zu sammeln - und dies selbst dann noch, als die Schwächen sehr viel deutlicher geworden seien. Unter anderem hätten schärfere Kapital- und Liquiditätsanforderungen laut Fed die Widerstandsfähigkeit der SVB verbessern können. Fed-Vize Barr kündigte als Folge des SVB-Kollaps an, zu prüfen wie die Aufsicht Liquiditätsrisiken überwache und reguliere. Dabei habe sie zunächst die Risiken ungesicherter Bankeinlagen im Blick.

US-Aufseher hatten am 10. März reagiert, nachdem Kunden der SVB einen Tag zuvor innerhalb von nur fünf Stunden 42 Milliarden Dollar an Einlagen aus der Bank abgezogen hatten und sich Nachfragen für weitere 100 Milliarden Dollar am folgenden Morgen angesammelt hatten. Der größte Kollaps einer Bank seit der globalen Finanzkrise 2008 hatte eine Vertrauenskrise im Finanzsektor ausgelöst und zu starken Kursverlusten bei Banken in den USA und Europa geführt. Die in New York ansässige Signature Bank war zwei Tage nach der SVB kollabiert. (Reuters/jW)

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