Miese Bedingungen im Gastgewerbe
Bern. Eine Umfrage der Gewerkschaft Unia unter Beschäftigten im schweizerischen Gastgewerbe entlarvt schlechte Arbeitsbedingungen in der Branche. Demnach erhielt nur ein Drittel die Arbeitsplanung zwei Wochen im voraus, wie es das Gesetz vorschreibt. 40 Prozent erhielten meistens kurzfristiger die Einsätze, und vier Prozent arbeiteten in der Regel auf Abruf. Zwei Drittel der Befragten berichteten, dass ihnen manchmal die Pausen oder sogar freie Tage gestrichen wurden, wenn zu viel Arbeit anfällt. Und rund drei Viertel wurden permanent (23 Prozent) oder ab und zu (50 Prozent) während der Freizeit vom Chef kontaktiert.
83 Prozent der Teilnehmer an der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage fanden, dass ihr Lohn absolut zu tief ist (40 Prozent) oder dass sie für ihre Leistung mehr verdienen würden (43 Prozent). Fast ein Drittel (30 Prozent) gab an, dass nicht alle Arbeitsstunden bezahlt wurden, während 22 Prozent dies nicht wussten oder nicht kontrollieren konnten.
Ein ebenso großes Problem ist Belästigung am Arbeitsplatz. 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf der Arbeit schon Opfer von Mobbing geworden sind. Und 27 Prozent haben sexuelle Belästigung erlebt. In drei Viertel der Fälle war der Täter entweder der Vorgesetzte (37 Prozent) oder ein Arbeitskollege oder eine Kollegin (39 Prozent). Nur knapp jede vierte Person, die Belästigung oder Mobbing ausgesetzt war, hat Unterstützung von ihrem Chef erhalten (23 Prozent). (jW)
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