Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
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Aus: Ausgabe vom 22.05.2004, Seite 16 / Aktion

vernetzen 2.0

Ein Online-Verbund mit interessanten Möglichkeiten

22. - 28. Mai 2004

Liebe Leserinnen und Leser!

Die Tageszeitung junge Welt hat schon als Printprodukt eine außergewöhnliche, von den bürgerlichen Medien kaum beachtete Geschichte hinter sich. Sie ist die einzige Tageszeitung, die aus dem Osten kommend die Konterrevolution überstanden hat und jetzt der Genossenschaft ihrer Leserinnen und Leser gehört. Daß ihr ansonsten gerne verschwiegene Informationen, Analysen und Hintergrundberichte zu entnehmen sind, macht sie nicht nur im Inland begehrt. Natürlich findet man heute in der jungen Welt jede Menge Widersprüche, denn ihre Macherinnen und Macher schätzen politische, soziale und kulturelle Entwicklungen durchaus nicht gleich ein. Allerdings eint sie eine antikapitalistische, marxistische Grundhaltung. Letzteres ist trotz vieler Veränderungen seit 1947 bei der jungen Welt so.

Außergewöhnlich ist auch die Entwicklung der Netzausgabe der jungen Welt. Sie war eine der ersten Zeitungen weltweit, die als email-Ausgabe zu abonnieren war. Sie war auch eine der ersten im Internet. Mittlerweile klicken sich Nutzerinnen und Nutzer aus über 110 Ländern auf junge -Welt-Internetseiten – und das bis zu 3,5millionenmal pro Monat. Und die Verbreitung von junge-Welt-Infos geht weiter: Viele Betreiber von Netzseiten verlinken sich mit junge-Welt-Seiten, viele nutzen außerdem junge-Welt-Artikel, um sie in ihre Netzwerke zu stellen. Soweit dies mit Quellenangabe geschieht und wir dies genehmigt haben, spricht nichts dagegen. So übersetzen finnische Friedensfreunde regelmäßig Artikel aus der jungen Welt und speisen die Übersetzungen dann in das Netzwerk der finnischen Friedensbewegung ein. Vor einigen Tagen fragte uns eine unabhängige japanische Onlinezeitung an, ob wir mit ihr kooperieren könnten. Die junge Welt ist über das Netz schnell, im Prinzip kostenlos und fast überall auf der Welt zu erhalten; das ist – neben ihren exklusiven Inhalten – der Grund für diesen Erfolg.

Tatsache ist aber, daß wir ökonomisch vor allem von den Erlösen der Printausgabe leben. Das wird sich auf absehbare Zeit kaum ändern, und trotzdem gibt es hier eine interessante Entwicklung: Wir bieten seit einigen Monaten ein freiwilliges Internetabo an. Alle, die die junge Welt regelmäßig im Netz lesen, sind aufgefordert, einen monatlichen Kostenbeitrag zu leisten. Die Höhe kann jeder selbst bestimmen. Mittlerweile nutzen etwa 600 Unterstützerinnen und Unterstützer dieses Modell, monatlich werden es mehr. Damit wird ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Zeitung und für den Ausbau des Internetauftrittes geleistet.

Mit den Internetabos stehen wir trotzdem erst am Anfang, der Beitrag ist noch sehr bescheiden. Der momentan wichtigste ökonomische Vorteil des Internet-Auftritts: Viele entdecken die junge Welt erst über das Internet. Zuvor kannten sie diese Zeitung nicht, nach einer gewissen Zeit kommt dann ein Printabo nicht nur in Frage: 50 bis 60 Prozent aller Printabobestellungen kommen mittlerweile über das Internet. Wenn also auch die wichtigste Form, uns zu unterstützen, das Schalten von Abos bleibt (egal ob im Netz oder als Druckausgabe): Vor dem Abonnieren steht immer das Kennenlernen. Und es gibt eine Reihe von interessanten Möglichkeiten, dieses alternative Medienangebot über das Internet bekannter zu machen. Wir bieten dazu einige Möglichkeiten, vom Newsletter bis zum jW-Ticker. Und unsere Leserinnen und Leser haben weitere interessante Ideen und Vorschläge entwickelt, wie man das Internet nutzen kann. Wir werden in den nächsten Tagen einige davon vorstellen. Und freuen uns über zusätzliche Anregungen.

Verlag und Redaktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!