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01.06.2023, 18:40:46 / Ausland

Sudan: USA verhängen Sanktionen

U.S. Präsident Joe Biden
U.S. Präsident Joe Biden

Washington. Wegen der anhaltenden Gewalt im Sudan haben die USA Sanktionen gegen die Armee des Landes und gegen die konkurrierenden Schnellen Eingreiftruppen (RSF) verhängt. Wie US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag mitteilte, werden Einreisebeschränkungen gegen Vertreter der regulären Streitkräfte und der RSF erlassen. Außerdem werden vier Unternehmen, die den Konfliktparteien Unterstützung leisten, mit Sanktionen belegt.

Von den vier mit Sanktionen belegten Unternehmen stehen jeweils zwei in Verbindung zur sudanesischen Armee und zu den RSF. Betroffen ist das Bergbauunternehmen Al-Dschunaid, das mehrere Goldminen in der Region Darfur betreibt. »Die RSF nutzen Einnahmen aus diesen Minen, um Ausrüstung zu beschaffen«, erklärte das US-Außenministerium. Unter die Sanktionen fällt auch das Unternehmen Tradive General Trading, das den Angaben zufolge von der Miliz für die Anschaffung von Ausrüstung genutzt wird.

Auf der anderen Seite wurden Sanktionen gegen das von der sudanesischen Regierung kontrollierte Unternehmen Sudan Master Technology verhängt, das laut US-Außenministerium Mehrheitseigner von drei Unternehmen ist, die Waffen und Fahrzeuge für die sudanesischen Streitkräfte produzieren. Betroffen ist zudem das staatliche Unternehmen Defense Industries System, das Ausrüstung und Waffen für die Armee herstellt und kauft.

Die Gefechte im Sudan zwischen der Armee unter dem General und Präsidenten Abdel Fattah Al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo hatten Mitte April begonnen. Seitdem wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Acled mehr als 1.800 Menschen getötet. Laut Zahlen der Vereinten Nationen gibt es im Sudan mittlerweile 1,2 Millionen Vertriebene, mehr als 425.000 Menschen flohen in Nachbarländer. (AFP/jW)

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