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Aus: Ausgabe vom 13.06.2023, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Freiheit für die »Uhuru 3«

Anfang Mai 2023 trat Omali Yeshi­tela, Vorsitzender der African People’s Socialist Party (APSP), in Handschellen und Fußfesseln vor einem mit Unterstützern gefüllten Gerichtssaal in Tampa, Florida, aufrecht vor einen US-Bundesrichter, der ihm eine Anklage nach Bundesgesetz eröffnete. Der Panafrikanist Yeshitela (81) hat sich sein Leben lang für die »Befreiung Afrikas und afrikanischer Menschen überall« eingesetzt. Mitangeklagt sind Penny Hess (77) vom »African People’s Solidarity Committee« und Jesse Nevel (33) vom »Uhuru Movement«, zwei weiße Aktivisten, die seit vielen Jahren die APSP unterstützen und sich für Reparationszahlungen an die schwarzen Gemeinden einsetzen.

Das US-Justizministerium wirft den »Uhuru 3« vor, angeblich als »ausländische Agenten« unter dem »bösartigen Einfluss Russlands« zu stehen. Sie seien der Verschwörung schuldig, in der US-Gesellschaft »verdeckt Zwietracht zu säen«, indem sie »russische Propaganda verbreiten und sich rechtswidrig in die US-Wahlen einmischen«. Yeshitelas Anwältin Ade Griffin erklärte dazu, die drei seien nicht schuldig und sähen ihrem Prozess gelassen entgegen.

Auf einer Pressekonferenz hatte Yeshitela am 10. Mai erklärt, sein einziges Verbrechen sei sein »absoluter Glaube an die Meinungsfreiheit«. Darum sei es bei jeder Konfrontation mit dem Staat gegangen, egal ob er »verhaftet, eingesperrt, verprügelt, mit Tränengas beschossen oder mit Brandbomben attackiert wurde, um mich zum Schweigen zu bringen«.

Die jüngsten Attacken auf die APSP sind eine Reaktion auf die Kritik der Partei an der Aufrüstung der Ukraine durch die USA. Dies sei nur »ein Beispiel für den modernen McCarthyismus«, erklärte das Komitee »Hands off Uhuru«. Ähnliche Vorwürfe würden gegen alle erhoben, »die mit der US-Politik und der immer gefährlicheren Eskalation des Krieges in der Ukraine nicht einverstanden« seien. Die APSP brachte die US-Position mit der Geschichte des europäischen Kolonialismus in Verbindung, der die Welt seit mehr als 500 Jahren dominiert habe. Yeshitela hob hervor, »dass die afrikanischen Länder trotz der Drohungen der USA die Ukraine nicht in großem Umfang unterstützen« würden. »Die Weißen waren die längste Zeit die Subjekte und die Afrikaner nur die Objekte der Geschichte«, so Yeshitela. »Wenn wir anfangen, für uns selbst zu sprechen, erzählen wir eine andere Geschichte.« Es könne für den Westen beunruhigend sein, »überrascht herauszufinden, dass der Sklave nicht dasselbe über den Sklavenhalter denkt wie der Sklavenhalter über sich selbst«. (jh)

Mehr Informationen: handsoffuhuru.org und blackagendareport.com

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