Meldungen
Immer mehr Rechtsextreme
STUTTGART. Die Zahl der rechtsextrem motivierten Gewalttaten stieg bundesweit von 624 im Jahr 1996 um 27 Prozent auf 791 im vergangenen Jahr, wie aus dem am Freitag in Stuttgart vorgelegten baden-württembergischen Verfassungsschutzbericht hervorgeht. Die Zahl aller Delikte mit rechtsextremem Hintergrund schnellte von 8 730 auf 11 720 nach oben und erreichte einen neuen Höchststand. Der Stuttgarter Innenminister Thomas Schäuble (CDU) sah eine wesentliche Ursache im Anstieg der gewaltbereiten Rechtsextremisten, deren Zahl von 6 400 auf 7 600 zunahm.
Den Angaben zufolge konnte die NPD ihren Konsolidierungskurs auf Bundesebene weiter fortsetzen. Die Verfassungsschützer zählten 4 300 anstelle von 3 500 Mitgliedern im Vorjahr. Die NPD habe ihr Rekrutierungspotential vor allem durch die Öffnung der Jugendorganisation »Junge Nationaldemokraten« gegenüber Neonazis vergrößert.
(AP/jW)
Arbeitslose bloß zu passiv?
KOBLENZ. Der Berufsverband deutscher Psychologen (BDP) hat dazu aufgerufen, bei arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen Selbstvertrauen und Eigeninitiative gezielt zu fördern. »Wenn der Jobverlust droht, starren ihm viele regungslos entgegen wie das Kaninchen auf die Schlange«, sagte die Diplom-Psychologin Jeanette Zempel anläßlich einer BDP-Delegiertenkonferenz am Freitag in Koblenz. Menschen, die arbeitslos würden, seien nicht weniger motiviert seien als andere. Viele Betroffene neigten aber dazu, ihr Schicksal passiv zu erdulden. Fehlende Kraft zur Eigeninitiative in diesem Stadium setze sich später in zunehmender Orientierungslosigkeit fort, gepaart mit Pessimismus, einem geringen Vertrauen in das eigene Können, Depression und Verbitterung.
(AP/jW)
Jagoda weiter mit Optimismus
FRANKFURT/MAIN. Eine Halbierung der Arbeitslosenzahl ist nach den Worten des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, in näherer Zukunft weiterhin möglich. »Wir stehen nicht kurz vor der Kapitulation, wir müssen nicht die weiße Fahne schwenken«, sagte Jagoda der Passauer Neuen Presse«. Jagoda sagte, er rechne mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen für den Monat April, wolle sich aber nicht auf eine konkrete Zahl festlegen. Anlaß zum Optimismus gebe die wachsende Meldung von freien Stellen bei den Arbeitsämtern.
AP/jW
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