Falscher Strand
Da lacht der Redakteur: In einem Video hat das Tourismusministerium der Philippinen mit Aufnahmen aus anderen Staaten um Urlauber geworben. Verantwortlich für das »Missgeschick« ist laut Ministerium eine örtliche PR-Agentur. Einer ist immer der Heiner. Die Behörde erklärte am Montag, sie sei »empört und zutiefst enttäuscht«. Der Vertrag mit der Agentur sei prompt gekündigt worden. Ob Köpfe gerollt sind, wissen wir nicht. Das rund eineinhalb Minuten lange Video, das vergangene Woche veröffentlicht wurde, hörte auf den Slogan »Love the Philippines«. Zunächst war die Freude über den gelungenen Werbefilm groß, dann machten Internet-User darauf aufmerksam, dass das verwendete Material teilweise gar nicht die Philippinen zeigte, sondern – ups! – Reisterrassen in Indonesien, die Silhouette eines Fischers in Thailand, die Landebahn eines Flughafens (ausgerechnet) in der Schweiz und Sanddünen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Schöne Plätze, keine Frage. Die Firma hat inzwischen zugegeben, Fremdmaterial verwendet zu haben. Ein bisschen kann man die Filmemacher aber schon verstehen – die Philippinen bieten einfach nicht genug: 7.600 Inseln, mehr Traumstrände, als man tragen kann, dazu Tausende Nationalparks, Dschungel satt, zauberschöne Wasserfälle, himmlische Berglandschaften usw. usf. (msa)
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