Poker um höhere Löhne in Rumänien
Bukarest. Die Gewerkschaften des rumänischen Gesundheitswesens drohen mit einem unbefristeten Streik, weil die neuen Maßnahmen der Regierung ihren Forderungen bei weitem nicht entsprechen. Wie rumänische Medien am Wochenende berichteten, hatte die Regierung am Freitag eine Notverordnung zur Einführung neuer Maßnahmen für die Gehälter im öffentlichen Gesundheitswesen verabschiedet. Sie sehen ab dem 1. August Gehaltserhöhungen für das medizinische und pflegerische Personal vor. Die Gewerkschaft »Federatia Solidaritatea Sanitara« kritisierte, dass die Regierung einen festen Betrag gewähren will, anstatt eine Erhöhung in Abhängigkeit vom aktuellen Grundgehalt zu zahlen. Außerdem bezeichnete sie die Gesundheitslohnverordnung als ein Täuschungsmanöver, da zwischen den öffentlich angekündigten Leistungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und den tatsächlichen Leistungen eine große Lücke klaffe. So würden z.B. bestimmte Ansprüche bei Inanspruchnahme neuer Ansprüche wegfallen.
Unterdessen wurde die Auseinandersetzung um höhere Löhne im Bildungswesen beigelegt, wie rumänische Medien am Donnerstag berichteten. Gewerkschaftsführer und Bildungsministerin Ligia Deca hätten einen Tarifvertrag unterzeichnet. Eine Anhörung der Gewerkschaftsmitglieder zum Verhandlungsergebnis wurde zuvor zwar angekündigt, sei dann aber ausgeblieben. Die Beschäftigten im Schulwesen hatten mehrere Wochen gestreikt. (jW)
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