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Aus: Ausgabe vom 15.07.2023, Seite 16 / Aktion
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Von Kommunikation & Aktion
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In Frankreich brennen erneut die Vorstädte – deren Bevölkerung wird einerseits durch die Herrschenden abgeschrieben und hat ohne ausreichende Ausbildungsmöglichkeiten wenig Chancen auf eine auskömmliche Lohnarbeit. Rassistische Kontrollen und regelmäßige Polizeimorde führen andererseits immer wieder zu spontanen Gewaltausbrüchen. Eine aufklärerische Tageszeitung könnte in solcherart ausgegrenzten Gruppen, die es selbstverständlich auch in der BRD gibt, ein Bewusstsein für die eigene Lage erzeugen – und die Notwendigkeit, sich politisch und gewerkschaftlich zu organisieren, begreifbar machen. Statt dessen empfiehlt die Taz, eine sich als links bezeichnende Tageszeitung, dass sich die europäischen Gesellschaften in den nächsten Jahren auf einen härteren und kompromissloseren Rechtsstaat einzustellen hätten. Zusätzlich wäre eine zwingende Schul- und Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr sinnvoll, damit das formierte Prekariat direkt dem Kapital zur besten Verwertung zugeführt werden kann.

Wer mit dieser Form politischer Kommentierung und Beratung in Sachen reaktionärem Staatsumbau mehr als nur Bauchschmerzen hat, ist bei der Tageszeitung junge Welt gut aufgehoben. Vielleicht kennen Sie selbst Zeitungsleserinnen und -leser, denen Sie gerne eine Alternative zum medialen Einheitsbrei schenken möchten. Kennen Sie einen Rentnerklub der Volkssolidarität, eine Mietrechtsberatung, ein linkes Stadtteilzentrum oder einen Jugendklub, die sich unter Umständen über ein geschenktes Abo für die nächsten 75 jW-Ausgaben freuen würden? Das können auch kommerzielle Einrichtungen sein wie Kneipen, Lesecafés oder Buchhandlungen – vorausgesetzt, deren Betreiber sind einverstanden. Scheuen Sie sich nicht, den Inhabern das Angebot zu unterbreiten, ein befristetes Abo zu spendieren. Warum? Weil Sie von den Inhalten überzeugt sind und anderen die Möglichkeit geben wollen, den guten Lesestoff der Tageszeitung junge Welt kennenzulernen. Ein letzter Gedankenanstoß noch: Bibliotheken sind öffentliche Stätten der Aufklärung und Bildung. Nicht wenige führen auch die Tagespresse. Bei den allermeisten fehlt die junge Welt. Leisten Sie ein wenig Überzeugungsarbeit bei den Verantwortlichen und bringen Sie die jW in Bibliotheken!

Sollte Ihnen jedoch partout keine Person oder Institution einfallen, können Sie Ihre Abospende auch zur freien Verfügung stellen. Daraus finanzieren wir unter anderem Knastabos oder vergeben Sie an Bewerber. Apropos: Bewerbungen für Freiabos, wenn Sie sich gar kein Abos leisten können, nehmen wir jederzeit entgegen.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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