Konrad-Wolf-Preis für Julian Assange
Berlin. Der Journalist und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, wird in diesem Jahr mit dem Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis solle am 20. Oktober verliehen werden, teilte die Akademie am Dienstag mit.
Assange sitzt seit seiner Festnahme im April 2019 im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Die US-Justiz will ihm wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Das juristische Tauziehen um Assange dauert schon seit Jahren an. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Assange hatte gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht, das Kriegsverbrechen belegt. Die US-Regierung wirft ihm vor, dadurch das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.
In der Begründung der Jury heißt es: »Durch Julian Assanges Arbeit und Haltung haben wir von illegalem staatlichem Handeln, von Unrecht, Morden und Kriegsverbrechen erfahren, Dinge, die für die Öffentlichkeit, für Bürgerinnen und Bürger – für uns alle – im Dunkeln, verschwunden, unsichtbar bleiben sollten.« Assange sei ein würdiger Preisträger, dessen Werk Wikileaks Regierungshandeln, Kriegslügen und -verbrechen, Verschleierungen an den Tag bringe. »Seine Arbeit ist im besten Sinne journalistische Aufklärung.« (dpa/jW)
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