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Aus: Ausgabe vom 17.07.2023, Seite 4 / Inland

Wissler fordert »Neustart« der Linken

Berlin. Die-Linke-Chefin Janine Wissler will angesichts der parteiinternen Streits einen »Neustart« für ihre Partei. Nötig sei zum Beispiel die Öffnung zu sozialen Bewegungen, zu Gewerkschaften und zur Klimabewegung, sagte Wissler am Sonntag im ARD-»Sommerinterview«. Sie verteidigte die Aufforderung an die Linke-Abgeordnete Sahra Wagenknecht, ihr Bundestagsmandat niederzulegen. Die Entwicklung sei »sehr bedauerlich«, aber der Parteivorstand habe sich schützend vor die Mitglieder stellen müssen. Wissler sagte, sie habe große Zweifel daran, dass Waffenlieferungen den Krieg in der Ukraine schnell beenden könnten und forderte eine »diplomatische Offensive«. (AFP/jW)

  • Leserbrief von Roland Winkler aus Aue (19. Juli 2023 um 11:30 Uhr)
    Neustart? Geht es nicht ein wenig genauer? Neustart nach vorn, zurück, etwa nach links oder doch lieber nach rechts, besser gesagt Mitte? Wir werden es noch erfahren und Illusionen dürften sich Linke, die noch wissen, was links war, ohnehin abgewöhnt haben.
    Eine Schwalbe macht noch keinen linken Sommer, dachte ich beim Sommerinterview von Wissler. Vor allem eine Frage stieß mir bei dem Neustart-Gelaber sehr auf. Eine Partei will einen Neustart machen und redet eigentlich nur über Wagenknecht und wie diese offenbar und angeblich die größte Last für die Linke ist, die Hauptschuld wohl am Zustand der Partei hat usw. Also wenn ich die wöchentlichen Politkommentare bei Wagenknecht lese, dann entsteht die Frage, wie viel linker will Wisslers Linke werden oder wohin soll der Neustart gehen, wenn Wagenknechts Beurteilungen alle schädlich, störend und falsch sind?
    Wir werden es erfahren. Ob mit oder ohne einer Neugründung, die nicht die wichtigste Frage sein kann. Eine Linke in Neustart-Form ist jedenfalls eine Partei, die niemand links braucht.
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Hermann T. aus 29451 Dannenberg/E. (16. Juli 2023 um 23:01 Uhr)
    Die Genossin Wissler plädiert also für einen »Neustart« der Linken. Ein Neustart, ohne vorgezogene Neuwahl des Vorstands? Schöner als mit einer politikfreien Neustarrhetorik kann man vom Versagen des amtierenden Vorstands (sie selbst ist bekanntlich Kovorsitzende – also vom eigenen Versagen) kaum ablenken. Dass sich der Parteivorstand »schützend vor die Mitglieder« habe stellen müssen, entspricht wohl der Sprachregelung des Karl-Liebknecht-Hauses und dürfte als Sottise des Jahres in die Parteigeschichte eingehen. Arme Janine, arme Linke!
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (16. Juli 2023 um 22:02 Uhr)
    Hat Frau Wagenknecht Frau Wissler überzeugen können, dass soziale Bewegungen, Gewerkschaften und Klimabewegung nicht nur existieren, sondern auch zur Kenntnis genommen werden sollten? Dann sollte Frau Wagenknecht aber weiterhin beratend verfügbar sein.