Truppen aus Freetown abgezogen
Nach heftigen Kämpfen mit den Truppen der Putschisten haben sich die nigerianischen Soldaten der westafrikanischen Friedenstruppe ECOMOG aus ihren Stellungen in Sierra Leones Hauptstadt Freetown zurückgezogen. In Berichten aus der Region hieß es, die Lage in der Hauptstadt Freetown sei ruhig. Die nigerianischen Truppen hätten einem Waffenstillstand zugestimmt. Nach Berichten von Augenzeugen haben US- Marineinfantristen erneut Ausländer aus Freetown evakuiert.
Am Montag hatte die ECOMOG unter Führung Nigerias militärisch eingegriffen, um den gestürzten Präsidenten Sierra Leones, Ahmad Tejan Kabbah, wieder einzusetzen. Dabei sollen bisher mindestens 20 Menschen getötet worden sein. Die Opfer seien hauptsächlich Zivilisten, sagten Mitarbeiter des Militärkrankenhauses und des Leichenschauhauses in Freetown. Unterdessen wurden nach Angaben eines BBC-Korrespondenten rund 600 Zivilisten aus dem umkämpften Hotel »Mammy Yoko« evakuiert, wo rund tausend Menschen Zuflucht gesucht hatten. Das Weiße Haus rief zu einer friedlichen Lösung auf. Den Einsatz der westafrikanischen Friedenstruppe ECOMOG mit dem Ziel eines Waffenstillstands unterstützten die USA, sagte Regierungssprecher Michael McCurry in Washington. Die USA planten eine weitere Evakuierungsaktion.
ddpADN/AFP/jW
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