Jesus liebt dich doch nicht
Nürnberg. Die Nürnberger Egidiengemeinde wird nach heftigen Anfeindungen die »Jesus liebt«-Ausstellung des schwulen Künstlers Rosa von Praunheim nicht wieder öffnen. Das hat der Kirchenvorstand von St. Egidien und St. Sebald einstimmig beschlossen, wie die evangelische Kirchengemeinde mitteilte.
Die Ausstellung zu Liebe, Sex und Homosexualität im Christentum war am 20. Juli eröffnet und nach wenigen Tagen wegen der erregten Reaktionen wieder geschlossen worden, die laut Gemeinde von ernstzunehmender Kritik bis Hass und Hetze reichten. »Zahlreiche Menschen fühlten sich in ihrem religiösen Empfinden verletzt«, hieß es in der Mitteilung. Das bedauere der Kirchenvorstand sehr. Aus der vorläufigen Schließung ist mit dem Beschluss des Kirchenvorstands nun eine endgültige geworden.
Die Ausstellung wird statt dessen künftig in München und Hamburg gezeigt. Ab Anfang Oktober werde sie in der bayerischen Landeshauptstadt, im Dezember dann in Hamburg zu sehen sein, sagte von Praunheim am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Von Praunheim teilte mit, »Jesus liebt« werde fortan in Galerien und nicht wieder in einer Kirche gezeigt werden. Die Schließung sei zu erwarten gewesen. Er sei »begeistert«, dass durch das Aus Aufmerksamkeit für das Thema entstand. Der Kurator, Pfarrer Thomas Zeitler von der Nürnberger Egidiengemeinde, sei sehr mutig gewesen. Nun sei es »Zeit, dass sich die Kirche allgemein verändert«. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
The Cloud
vom 29.07.2023 -
Ein Baum fliegt vorbei
vom 29.07.2023 -
Das Märchen vom Wohnberechtigungsschein
vom 29.07.2023 -
Nachschlag: Der Russe ist schuld
vom 29.07.2023 -
Vorschlag
vom 29.07.2023 -
Veranstaltungen
vom 29.07.2023 -
Bitte mal langsam
vom 29.07.2023