Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Dienstag, 24. Dezember 2024, Nr. 300
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 22.08.2023, Seite 11 / Feuilleton
Archäologie

In der Kammer

Archäologen haben nördlich der versunkenen Stadt Pompeji ein weiteres Sklavenzimmer freigelegt, das einen Einblick in die Lebensrealität von Menschen der untersten Klasse vor rund 2.000 Jahren gibt. Die Einrichtung des Zimmers in der Villa Civita Giuliana in rund 600 Metern Entfernung von der antiken Stadt deute darauf hin, dass es innerhalb des Dienstbotenquartiers eine Hierarchie gab, teilte die Leitung der Ausgrabungsstätte am Sonntag mit. So seien zwei unterschiedliche Arten von Betten gefunden worden – eines sehr einfach und ohne Matratze, das andere komfortabler. Zudem standen zwei kleine Schränke in dem Zimmer. Es handele sich um eine Entdeckung, die in gewisser Weise »wichtiger ist und mehr Aufschluss gibt über das antike Leben als eine schöne Statue«, schrieb der deutsche Museumsdirektor von Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, auf der Onlineplattform X (Ex-Twitter).

Die einfache Bettform war auch in einem anderen Sklavenzimmer gefunden worden, das im Jahr 2021 freigelegt wurde. Die Archäologen nehmen an, dass dieser Raum zugleich den Sklaven als Unterkunft diente und als Abstellkammer genutzt wurde. Weitere Arbeiten an dort gefundenen Keramikgefäßen und Amphoren ließen nun erkennen, unter welchen prekären und unhygienischen Bedingungen die Menschen dort lebten, geht aus der Mitteilung von Sonntag hervor. Demnach lebten mindestens drei Nagetiere in dem Zimmer. Eine Ratte, die sich in einem Krug unter einem Bett befand, versuchte offensichtlich zu entkommen, als auch sie im sogenannten pyroklastischen Strom starb. Pompeji und seine Bewohner waren bei Ausbrüchen des Vesuvs im Jahr 79 unter Asche, Schlamm und Lava begraben worden. Die Stadt wurde dadurch aber zum Teil konserviert.(dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton