Schmuck im Gepäck: Bolsonaro sagt nicht aus

Brasília. Im Rahmen von Ermittlungen zur unrechtmäßigen Einfuhr von wertvollem Schmuck haben Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro und seine Ehefrau Michelle Medienberichten zufolge die Aussage verweigert. Bei der Vernehmung bei der Bundespolizei in Brasília wollte sich das Paar am Donnerstag nicht zu der Angelegenheit äußern, wie der Fernsehsender TV Globo unter Berufung auf Bolsonaros Anwälte berichtete. Die ermittelnde Behörde sei gar nicht zuständig, sagten die Verteidiger demnach zur Begründung. Eine Delegation des Ministeriums für Bergbau und Energie hatte von einem Besuch in Saudi-Arabien im Oktober 2021 Schmuck im Wert von umgerechnet drei Millionen Euro mitgebracht. Dabei handelte es sich um Geschenke für Michelle Bolsonaro. Später bezeichnete die damalige Regierung den Schmuck als Geschenke an den brasilianischen Staat.
Das Paket wurde allerdings beim Zoll am Flughafen in São Paulo einbehalten, weil es nicht deklariert worden war. Später soll die Bolsonaro-Regierung Medienberichten zufolge mehrfach versucht haben, an den Schmuck zu kommen. Zu Jahresbeginn schied Bolsonaro aus seinem Amt aus. Nach brasilianischem Recht dürfen Ex-Präsidenten nach dem Ende ihrer Amtszeit nur Geschenke von geringem Wert behalten. Gegen den früheren rechten Staatschef laufen eine ganze Reihe von Ermittlungsverfahren. (dpa/jW)
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