Eine Reihe kaum bekannter Maschen
Das junge-Welt-Netzwerk hat eine Reihe von weniger bekannten Maschen. Zu ihnen gehören unsere Austauschpartner. Getauscht wird in der Regel Anzeigenfläche. Denn bekanntlich verfügen linke Projekte kaum über die notwendigen ökonomischen Mittel, um ausreichend Werbung für ihre Arbeit in der Öffentlichkeit zu machen. Andererseits ist die Linke gar nicht so schwach, wie sie sich selbst sieht oder bürgerliche Medien es darstellen. Sie verfügt über eine Vielzahl von Publikationen, Versandschienen, kulturelle Einrichtungen und damit – sinnvoll miteinander verknüpft – über erstaunlich vielfältige Mittel für eine wirksame Gegenöffentlichkeit.
In der Praxis sieht das so aus: Da machen Antifas ein Rockkonzert gegen rechts. Friedensfreunde organisieren eine Demonstration, linke Gewerkschafter ein überregionales Treffen, ein Kleinverlag gibt ein spannendes Buch heraus. junge-Welt-Lesende sind eine interessante Zielgruppe, das Geld für Anzeigen ist aber nicht vorhanden. Doch es gibt Austauschmöglichkeiten: Die Anzeige erscheint in der jungen Welt, dafür wirbt die junge Welt auf dem Veranstaltungsplakat oder ist auf der Bühne mit dem Logo präsent, oder der nächsten Versendung wird ein jW-Werbeflyer beigelegt. Nur einige Möglichkeiten, wie Austausch organisiert wird.
Am häufigsten tauschen wir jedoch Anzeigenflächen direkt aus. Linke Publikationen werben in der jungen Welt, wir wiederum können im Gegenzug unsere Veranstaltungen, Sonderbeilagen oder einfach die Zeitung selbst über Anzeigen vorstellen. Auf diese Art finanzieren wir einen wesentlichen Teil unseres Werbeetats. Auch wenn kein Geld fließt, denn diese Anzeigenrechnungen werden mit Gegenrechnungen bezahlt.
Tatsache bleibt trotzdem, daß die junge Welt nicht auf Werbeeinnahmen verzichten kann, mit denen wenigstens ein Teil der monatlichen Kosten, die beim Machen und Vertreiben der jungen Welt entstehen, gedeckt werden können. Mehr als eine viertel Million Euro können schließlich nicht mit Gegenrechnungen bezahlt werden. Deshalb freut es uns besonders, daß die tatsächlichen Einnahmen im Anzeigengeschäft in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Auch weil viele unserer Austauschpartner mittlerweile ihre Anzeige regulär bezahlen. Andere wiederum erhöhen einfach ihre Kontingente: Ein Teil wird bar bezahlt, der andere über den Austausch finanziert. Anzeigen in der jungen Welt haben also immer eine Doppelfunktion: Sie unterstützen unser Projekt, müssen aber darüber hinaus (bzw. in erster Linie) sinnvoll, also wirkungsvoll sein. Und Anzeigen haben nur einen Sinn, wenn über sie tatsächlich Besucher mobilisiert oder Bücher verkauft werden. Uns geht es schließlich nicht anders: Mit unseren Anzeigen wollen wir möglichst viele neue Interessenten auf die junge Welt aufmerksam machen – und mittelfristig als neue Abonnentinnen und Abonnenten gewinnen.
In den nächsten Tagen stellen wir Ihnen einige unserer Partnerinnen und Partner vor. Vielleicht haben ja auch Sie eine spannende Idee für einen Austausch? Unsere Anzeigenabteilung steht für Anregungen gerne zur Verfügung.
Verlag und Redaktion
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!