Indisches Raumschiff antwortet nicht mehr

Neu Delhi. Landeeinheit und Rover der indischen Mondmission »Chandrayaan-3« werden aller Voraussicht nach nicht mehr aktiv. Das berichteten indische Medien unter Berufung auf Vertreter der indischen Weltraumbehörde ISRO. Die beiden Geräte hatten nach der Landung Daten auf dem Mond gesammelt und waren am Ende des Mondtages – auf dem Erdtrabanten dauern Tag und Nacht je 14 Erdentage – in einen Schlafmodus versetzt worden. Die Hoffnung war, dass Lander und Rover am neuen Mondtag wieder aktiv werden.
»Nein, es gibt keine Hoffnung auf ein Aufwachen«, sagte der frühere ISRO-Chef Aluru Seelin Kiran Kumar am Freitag der indischen Nachrichtenagentur PTI. »Wenn es passiert wäre, wäre es bis jetzt passiert. Jetzt gibt es keine Hoffnung mehr.« Indien hatte am 23. August als viertes Land überhaupt eine sanfte Landung auf dem Mond geschafft. Zuvor war dies nur der Sowjetunion, den USA und China geglückt.
Die Weltraumbehörde hatte nach Abschluss der Arbeiten von Raumschiff und Rover betont, dass auf ein Erwachen zum nächsten Mondtag am 22. September oder während der Folgetage gehofft werde. In einer Mondnacht könne es minus 200 Grad oder noch kälter werden, hieß es – eine Herausforderung für die Geräte.
Mit der unbemannten »Chandrayaan-3«-Mission sollte die wenig untersuchte Südseite des Mondes erforscht werden, im Zentrum steht unter anderem dort vorhandenes gefrorenes Wasser. Solches Eis könnte unter anderem bei künftigen bemannten Mondmissionen von Nutzen sein. »Chandrayaan« bedeutet »Mondfahrzeug« in Sanskrit. (dpa/jW)
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