Bundeswehr entsendet Spezialkräfte nach Zypern

Hannover. Die Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge Spezialkräfte nach Zypern entsandt, um im Notfall eine sogenannte militärische Evakuierung aus Israel zu begleiten und abzusichern. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag unter Berufung auf Bundestagskreise berichtete, handelt es sich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte (KSK) mit Sitz im baden-württembergischen Calw, das und unter anderem auf Geiselbefreiungen spezialisiert ist. Zwischen Zypern und Israel liegen etwa 400 Kilometer und damit nur eine Flugstunde.
Militärische Evakuierung bedeutet, dass dabei notfalls Waffengewalt angewendet werden darf und das Parlament seine Zustimmung geben muss. Wie das RND weiter berichtete, wurden die Botschaften in Israel und den Nachbarländern mit Krisenunterstützungsteams verstärkt, denen ebenfalls Spezialkräfte angehören. Es handele sich um Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Nationalen Krisenvorsorge zum Schutz und zur Sicherheit deutscher Staatsangehöriger im Ausland.
Die Bundesregierung fürchtet im Falle einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ein Eingreifen der Hisbollah-Miliz im Libanon, die als militärisch ungleich gefährlicher gilt als die Hamas, so dass ein Zwei-Fronten-Krieg entstünde. Demnach könnte in Israel und dem Libanon der zivile Flugverkehr rasch zum Erliegen kommen und militärische Evakuierungen der Bundeswehr notwendig machen, hieß es weiter in dem RND-Bericht. (AFP/jW)
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