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Aus: Ausgabe vom 28.10.2023, Seite 5 / Inland

Dresden kauft Vonovia-Wohnungen

Düsseldorf. Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia trennt sich im Zuge des Abbaus seiner milliardenschweren Schulden von einem weiteren Wohnungspaket. Die Stadt Dresden erwerbe 1.213 Wohnungen sowie unbebaute Grundstücke mit einer Fläche von etwa zwölf Hektar, teilten die Stadt und der Bochumer Konzern am Freitag gemeinsam mit. Der Kaufpreis für das Paket betrage insgesamt 87,8 Millionen Euro. Dies entspreche dem Buchwert zum 30. Juni 2023, hieß es weiter – Vonovia muss hier also keinen Abschlag hinnehmen. Voraussetzung für den Vollzug der Transaktion sei die Zustimmung des Dresdner Stadtrates. (Reuters/jW)

  • Leserbrief von Christian Helms aus Dresden (1. November 2023 um 13:19 Uhr)
    Die kurze Meldung in der jW vom 28.10.2023 »Dresden kauft Vonovia-Wohnungen« ist eine tiefergehende Erläuterung wert. Dresden beabsichtigt den Rückkauf von 1.213 Wohnungen, meldet die Sächsische Zeitung vom 28./29. Oktober 2023. Für die unsanierten Wohnungen will die Stadt 87,8 Millionen Euro zahlen. Macht 71.723 Euro pro Wohnung. Vor 15 Jahren erhielt die Stadt für den Verkauf ihrer 47.000 kommunalen Wohnungen 981 Millionen Euro. Machte damals etwa 21.000 Euro pro Wohnung. Jetzt muss die Stadt mehr als dreimal soviel bezahlen. Zu den Mieteinnahmen von mindestens 5 Millionen in den 15 Jahren gibt’s für Vonovia nochmal 87,8 Millionen dazu. Abzüglich der 25,5 Millionen für den Kauf macht das einen Reingewinn von gut 67 Millionen. Die in dem Deal noch als Verhandlungserfolg gepriesenen zusätzlichen 12 Hektar Bauland für etwa 1.800 Wohnungen erhielt der Käufer vor 15 Jahren dank der weiträumigen Bebauung gratis dazu. Werden die Wohnungen – wie beim Dresdner Woba-Verkauf – den Spekulanten ausgeliefert, diktieren sie die Bedingungen. Zur Maximierung ihrer Profite, zu lasten der Mieter und Steuerzahler.
    • Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (2. November 2023 um 10:07 Uhr)
      Würde ein Vormund derart verantwortungslos mit dem Vermögen seines Mündels umgehen, so würde er wegen Veruntreuung angeklagt und verurteilt werden. Politiker und Beamte hingegen, die das von Generationen erarbeitete Volksvermögen verschleudern und deren Nachkommen obendrein noch zusätzlich mit gigantischen Schuldenbergen belasten, bleiben völlig unbehelligt, werden befördert, machen weiter Karriere und verzehren am Ende ihrer unheilvollen Laufbahn fette Pensionen, die diejenigen, denen sie zeitlebens nur Schaden zugefügt haben, auch noch bezahlen dürfen. Das Ganze nennt man dann zynischerweise auch noch Rechtsstaat.

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