Lesen hilft
Der Schriftsteller Lutz Seiler ist am Sonnabend in Darmstadt mit dem Georg-Büchner-Preis 2023 ausgezeichnet worden. In seinen jungen Jahren habe er ein starkes Gefühl gehabt, das später verebbte, die Sehnsucht nach einem Mentor, sagte Seiler bei einem Festakt der Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im Staatstheater. »Gefunden habe ich ihn nie, auch nicht das prägende Vorbild, dessen Nachahmung ein Eingang oder eine Brücke hätte sein können in die Welt des Schreibens.« Heute könnte er sagen, das Lesen, die Lektüre in ihrer Vielgestalt, habe diese Rolle besetzt, sagte der Autor von Gedichten, Essays und Romanen (»Kruso«, »Stern 111«). Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
Seit 1951 vergibt die Akademie den Preis an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in deutscher Sprache schreiben. Er wird vom Bund, dem Land Hessen und der Stadt Darmstadt finanziert. Zu den Preisträgern gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965) und Heinrich Böll (1967) sowie zuletzt Elke Erb und Clemens J. Setz. Namensgeber ist der Dramatiker Georg Büchner (»Woyzeck«). Er wurde 1813 im Großherzogtum Hessen geboren und starb 1837 in Zürich.
Neben dem Georg-Büchner-Preis gab es weitere Verleihungen. Der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht wurde mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa geehrt und die Literaturkritikerin Jutta Person mit dem Johann-Heinrich-Merk-Preis für literarische Kritik und Essay. Die Auszeichnungen sind jeweils mit 20.000 Euro dotiert. (dpa/jW)
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