Völlig unbegreiflich
Die Schriftstellerin Judith Hermann hat den mit 30.000 Euro dotierten Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2023 erhalten. Die 53jährige wurde am Sonntag für ihre Frankfurter Poetikvorlesungen »Wir hätten uns alles gesagt« ausgezeichnet, wie die Stadt Braunschweig mitteilte. Die Stadt stiftet den Preis gemeinsam mit dem Deutschlandfunk. Nach dem Urteil der Jury gibt das jüngste Werk der Autorin auf faszinierende Weise Einblicke in ihr Schreiben. Die Berlinerin wurde bereits in der Vergangenheit mit zahlreichen Literaturpreisen geehrt. Zunächst hatte sich Hermann mit Erzählungen einen Namen gemacht. Sie empfinde die Wirklichkeit mitunter als völlig unbegreiflich, sagte Hermann im Interview mit der Braunschweiger Zeitung (Sonnabend). »Schreiben ist das Bedürfnis, sich dem, was im Grunde nicht zu verstehen ist, zumindest irgendwie doch zu nähern. Wider besseres Wissen«, erläuterte die Autorin. Mit dem Wilhelm-Raabe-Preis wird jährlich ein in deutscher Sprache verfasstes Werk gewürdigt. Preisträger waren bisher unter anderem Heinz Strunk, Judith Schalansky und zuletzt Jan Faktor. Mit der Auszeichnung soll an den 1910 in Braunschweig gestorbenen Erzähler Wilhelm Raabe erinnert werden, der zu den bedeutendsten Vertretern des poetischen Realismus zählt. (dpa/jW)
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