Hans Meiser gestorben
Hans Meiser ist tot. Er starb bereits in der vergangenen Woche im Alter von 77 Jahren in der Nähe von Scharbeutz (Schleswig-Holstein) »unerwartet an Herzversagen«, wie Meisers Geschäftspartner Harald Thoma bestätigte. Meiser gilt als Erfinder der täglichen Nachmittagstalkshow. Seine nach ihm benannte Sendung erreichte bei RTL in den 90er Jahren einen Zuschauermarktanteil von bis zu 40 Prozent. Mit seinen Gästen – nahezu ausschließlich Nichtprominente – sprach er oft über deren Alltagsprobleme oder spezielle Lebenssituationen. Von 1992 bis zu ihrer Einstellung 2001 wurden 1.700 Folgen der Talkshow ausgestrahlt. Bekannt wurde Meiser außerdem als Moderator der RTL-Reality-Show »Notruf«, bei der echte Notfälle und Rettungseinsätze nachgespielt wurden. Noch kurz vor seinem Tod hatte Meiser große Pläne: Er brachte Ende Oktober dieses Jahres gemeinsam mit Harald Thoma den neuen privaten Hörfunksender Radio Wellenrausch an den Start. Seine journalistische Karriere hatte der im niedersächsischen Bad Rothenfelde geborene Meiser beim Radio begonnen. Zum Start des deutschen Privatfernsehens 1984 wechselte er zum TV und war bei RTL bis 1992 »Anchorman« der Hauptnachrichtensendung »7 vor 7«, die später in »RTL aktuell« umbenannt wurde. 2017 musste Meiser wegen seiner Arbeit für ein Onlineportal, in dem Verschwörungserzählungen verbreitet wurden, Kritik einstecken. Nach Bekanntwerden dieser Tätigkeit trennte sich die Produktionsfirma von Jan Böhmermanns Sendung »Neo Magazin Royale« (ZDF/ZDF neo) von Meiser. Damals war er unregelmäßig in der Show als Sidekick aufgetreten. (dpa/jW)
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