Zuwenig: Verein legt Frauenhausstatistik vor
Berlin. Wegen sogenannter häuslicher Gewalt, Bedrohung, Nötigung und anderer Angriffe haben auch im vergangenen Jahr wieder Tausende Frauen und Kinder Schutz in Frauenhäusern gesucht. Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten bundesweiten Statistik des vom Bundesfamilienministerium geförderten Vereins Frauenhauskoordinierung hervorgeht, lebten 6.444 Frauen und 7.460 Kinder im Jahr 2022 zeitweilig in Schutzeinrichtungen. Es lagen Angaben aus 179 Frauenhäusern vor. Da es in Deutschland etwa 400 Einrichtungen gibt, geht der Verein davon aus, dass die Gesamtzahlen mehr als doppelt so hoch sind. Im Durchschnitt blieben die Betroffenen 70 Tage in der Schutzeinrichtung. Der Verein kritisierte eine »seit Jahrzehnten prekäre und uneinheitliche Finanzierung« von Frauenhäusern im Land. Es fehlten unverändert mehr als 14.000 Plätze, und viele Frauen müssten für ihren eigenen Schutz selbst zahlen. Auch 2022 habe jede vierte Bewohnerin die Kosten ihres Aufenthalts vollständig oder anteilig selbst tragen müssen. (dpa/jW)
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