Der Golfstrom wird schwächer
Miami. Europa verdankt sein vergleichsweise mildes Klima dem Golfstrom. Warmes Wasser fließt vom südlichen Atlantik her auf den Kontinent zu und erwärmt ihn, so dass die durchschnittliche Temperatur Westeuropas höher ist als die anderer Regionen auf den entsprechenden Breitengraden. Diese kontinuierliche Erwärmung ist allerdings rückläufig, wie die Forscher Christopher Piecuch von der Woods Hole Oceanographic Institution und Lisa Beal von der University of Miami im Wissenschaftsmagazin Spektrum berichten. Ihrer Studie zufolge hat sich der Golfstrom innerhalb der letzten 40 Jahre um vier Prozent verlangsamt. Die Änderung lasse sich nicht als zufällige Schwankung erklären, sie sei vielmehr mit einer 99prozentigen Sicherheit kontinuierlich. Die Studie steht im Einklang mit anderen Untersuchungen, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind. Im Juli 2023 hatten der Klimaforscher Peter Ditlevsen und die Mathematikerin Susanne Ditlevsen von der Universität Kopenhagen eine Untersuchung publiziert, die einen baldigen Zusammenbruch des Golfstromsystems vorhersagt, mit dem ab 2025 gerechnet werden kann und mit dem bis Ende des 21. Jahrhunderts sicher zu rechnen sei. (jW)
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Leserbrief von R.Brand (20. November 2023 um 21:23 Uhr)So so. Es wird ohne dem Golfstrom also kälter! Das Klima ist nun mal abhängig von der Leuchtkraft der Sonne, vom Druck der Atmosphäre, vom Reflexionsvermögen der Erde (ihrer Albedo), vom Präzessionswinkel der Drehachse der Erde, von der Wärmekapazität der Luft, von der Feuchtigkeit und von der Absorption der Wärmestrahlung der Sonne und der Erde durch die Treibhausgase.
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vom 21.11.2023