Sozialplan bei DuMont Druck
Köln. Der Betriebsrat von DuMont Druck Köln hat sich letzten Freitag mit der Kapitalseite auf einen Sozialplan geeinigt. Vereinbart wurde eine Abfindungssumme von 7,3 Millionen Euro sowie eine Inflationsausgleichsprämie. »Die Verhandlungen verliefen permanent unter hohem Druck«, wie Verdi tags darauf mitteilte. Bereits am ersten Verhandlungstag hieß es, dass das Vermögen der Gesellschaft nicht ausreiche, um die laufenden Gehälter zu zahlen.
»Die Belegschaft hat aufgrund ihrer langen Beschäftigungszeit und wegen des Haustarifvertrags Anspruch auf eine längere Entgeltfortzahlung. Der Verzicht auf tarifliche Leistungen, den sie in den vergangenen Jahren in Kauf nehmen musste, hat dem Unternehmen indirekte Einnahmen in Millionenhöhe beschert«, erklärte Gewerkschaftssekretär Viktor Efa. Verdi vermutet, dass die Kapitalseite ohne die öffentliche Aufmerksamkeit die Möglichkeit genutzt hätte, Beschäftigte ohne Abfindungen zu entlassen.
Verdi kritisiert weiterhin die plötzliche Freistellung der Beschäftigten. Äußerungen des CEO in einem Mitarbeiterschreiben bieten Raum für den Verdacht, dass Unterrichtungsrechte des Betriebsrats nicht gewahrt worden sein könnten, weil man Streiks befürchtete. Angesichts dieser möglichen schwerwiegenden Verstöße gegen das Betriebsverfassungsrecht prüfe Verdi straf- und zivilrechtliche Schritte. (jW)
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