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Aus: Ausgabe vom 02.01.2024, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Luft wird immer trockener

London. Die Luft in Europa wird immer trockener. Besonders verschärft hat sich die Situation seit Beginn des 21. Jahrhunderts. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie eines Forscherteams um Kerstin Treydte von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft aus der Schweiz, die jüngst im Fachblatt Nature Geoscience veröffentlicht wurde. Das Team untersuchte europaweit Isotopendaten von Bäumen an 45 verschiedenen Orten, darunter Buchen, Eichen, Fichten, Kiefern und Lärchen. Um die Lufttrockenheit der vergangenen 400 Jahre zu bemessen, berechnete das Forscherteam aus dem Isotopenverhältnis das Sättigungsdefizit oder Dampfdruckdefizit in der Atmosphäre. Das Fazit der Untersuchung lautet: Zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2020 ist die Luft derart trockener geworden, »wie es in den vorangegangenen 400 Jahren in Westeuropa, dem östlichen Mitteleuropa und am stärksten in den Alpen und Pyrenäen bisher nicht erreicht wurde«. Die höchsten Werte des Sättigungsdefizits herrschten in den Dürrejahren 2003, 2015 und 2018 vor. Treydte erklärte in einer Pressemitteilung, dass die Ergebnisse der Studie »wirklich besorgniserregend« seien. Das hohe Dampfdruckdefizit habe zur Folge, dass der Wasserbedarf der Pflanzen steige. Landwirte müssten häufiger bewässern, zugleich fielen ihre Ernten aber schlechter aus. »In den Wäldern sind der Holzvorrat und die Kohlenstoffspeicherung gefährdet, was zu Unsicherheiten hinsichtlich der Klimaregulierung und der Kohlenstoffspeicherung dieser Ökosysteme in der Zukunft führt«, so Treydte. (Spektrum/jW)

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