Fatigue und kein Ende
Die als Chronisches Fatigue-Syndrom bekannte Erschöpfungserkrankung Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS) wird unter anderem durch Fehlfunktionen der Mitochondrien im Zellgewebe hervorgerufen. Sie tritt zumeist nach Viruserkrankungen auf. Entsprechend spielt ME/CFS seit der Coronapandemie im Zusammenhang mit Long Covid für die Forschung eine Rolle. Ein Forschungsteam um Michèle van Vugt (Universität von Amsterdam) und Rob Wüst (Freie Universität Amsterdam) hat jetzt untersucht, was bei Betroffenen passiert, die körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind, und seine Studienergebnisse in der Januarausgabe von Nature Communications veröffentlicht. Die Untersuchung gruppierte 25 Long-Covid-Erkrankte und 21 Gesunde, die jeweils 15 Minuten auf dem Fahrradergometer zu treten hatten. Eine Woche vor dem Leistungstest waren allen Beteiligten Blut und Proben des Oberschenkelmuskels entnommen worden. Einen Tag nach dem Test wurde die Entnahme wiederholt. Nach der sportlichen Übung zeigten sich bei den Long-Covid-Erkrankten die ohnehin vorhandenen Auffälligkeiten stärker. »Auf zellulärer Ebene sah man, dass die Mitochondrien in den Muskeln weniger gut funktionieren«, erläutert Koautor Wüst. Die Studie konnte allerdings lediglich das gleichzeitige Auftreten der Long-Covid-Symptome und der dysfunktionalen Mitochondrien nachweisen. Wie die im Körper verbliebenen Viruspartikel die Symptome hervorrufen, bleibt weiterhin unklar. (jW)
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