Böse Absichten
»Remigration« ist das »Unwort des Jahres« 2023. Das Wort sei ein »rechter Kampfbegriff« und eine »beschönigende Tarnvokabel«, erklärte die Sprachwissenschaftlerin und Jurysprecherin Constanze Spieß am Montag in Marburg. Es werde von rechten Parteien und Gruppen »für die Forderung nach Zwangsausweisung bis hin zu Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte« verwendet. Angesichts der Debatten um die Strategien der AfD sei die Wahl sehr aktuell, auch wenn der Begriff selbst nicht neu sei, wie Spieß betonte. Der ursprünglich aus der Migrations- und Exilforschung stammende Begriff, der vom lateinischen Wort »remigrare« für »zurückwandern« stehe, werde »bewusst ideologisch vereinnahmt« und umgedeutet, um eine menschenunwürdige Abschiebe- und Deportationspraxis zu verschleiern, erläutert die Jury. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Zurück zu den Wurzeln
vom 16.01.2024 -
Influencer
vom 16.01.2024 -
Rülpsen, Randale, Radau
vom 16.01.2024 -
Kein Vertrauen ins TV
vom 16.01.2024 -
Nachschlag: Gute alte Zeiten
vom 16.01.2024 -
Vorschlag
vom 16.01.2024 -
Zurück zur Natur
vom 16.01.2024