Probleme bei Japans Mondlandung

Tokio. Japan hat am Freitag abend mit einer unbemannten Sonde den Mond erreicht – womöglich gab es im Zuge der Landung Probleme. Die Lage werde noch analysiert, hieß es von Japans Raumfahrtagentur Jaxa in den Minuten, nachdem der Lander SLIM (Smart Lander for Investigating Moon) den Mond erreicht hatte. Auch eine Stunde später war weiter unklar, ob die Sonde intakt ist und ob sie Daten zur Erde senden kann. Laut japanischer Nachrichtenagentur Kyodo kann Jaxa mit der Sonde kommunizieren.
Japan wäre im Erfolgsfall nach der Sowjetunion, den USA, China und Indien das fünfte Land, dem eine sanfte Landung auf dem Erdtrabanten gelungen ist. SLIM war an Bord einer japanischen Trägerrakete vom Typ H2A im vergangenen September vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima zum Mond aufgebrochen.
Im April vergangenen Jahres war ein japanisches Privatunternehmen bei einer ähnlichen Mission gescheitert. Als Grund hatte das Unternehmen Ispace eine fehlerhafte Höhenberechnung des Landegeräts angegeben. Anfang vergangener Woche misslang dem US-Unternehmen Astrobotic, den Lander »Peregrine« auf den Mond zu bringen. Es wäre die erste private Landung dort überhaupt gewesen.
Der Start der US-Mission hatte noch geklappt, danach gab es Probleme mit dem Antriebssystem. Nach Angaben der Betreiberfirma Astrobotic ging der Kontakt zur Kapsel nun am Donnerstag verloren. Sie sei wahrscheinlich – wie nach dem Scheitern des Mondflugs geplant – über dem Südpazifik abgestürzt und in der Erdatmosphäre verglüht, hieß es. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.