Wie lang lohnt es?
Produzenten von Musikstücken in Deutschland und Frankreich könnten in den kommenden Jahren Verluste in Milliardenhöhe durch Modelle sogenannter künstlicher Intelligenz (KI) erleiden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Verwertungsgesellschaft Gema und des französischen Gegenstücks Sacem zum Thema »Generative KI und Musik«, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Nach Schätzungen der Autoren der Studie sind 27 Prozent der Einnahmen von Urhebern gefährdet – bis 2028 würden sie damit insgesamt mehr als 2,7 Milliarden Euro verlieren.
Zwei Drittel der Betroffenen seien angesichts der KI-Risiken besorgt. So würden im Bereich der Filmmusik verstärkt Programme eingesetzt, die etwa automatisiert lizenzfreie Hintergrundmusik generieren. »Ist das der Beginn von einem Prozess, wo es sich für Menschen nicht mehr lohnt, als normalen Brotberuf Musik zu machen und davon leben zu können?« fragte Gema-Chef Tobias Holzmüller.
Das Problem entsteht der Studie zufolge auf zwei Ebenen: Einerseits nutzen viele KI-Anwendungen bestehende Werke als Grundlage, um die Modelle zu trainieren. Dies werde bislang noch nicht bezahlt, so Gema und Sacem. Andererseits dürfe die Überflutung der Streaming-Dienste mit KI-generierter Musik nicht dazu führen, dass Einnahmen der Künstler zurückgehen. Die Technik berge aber auch Chancen. So nutzen 35 Prozent der Befragten bei der Musikproduktion KI-Modelle als Unterstützung. Bei unter 35jährigen seien es sogar mehr als die Hälfte. (dpa/jW)
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