Fansprecher Kessen: »Guter Tag für Deutschlands Fußballfans«

Frankfurt am Main. Der Sprecher des Fandachverbandes »Unsere Kurve« hat den gestoppten Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) als einen Sieg der Fans gewertet. »Heute ist ein guter Tag für Deutschlands Fußballfans«, sagte Thomas Kessen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Zuvor hatte die DFL mitgeteilt, dass sie die Verhandlungen zum Abschluss über den geplanten Milliardendeal nicht mehr fortführen wird. Wochenlang hatten insbesondere die organisierten Fanszenen im Land gegen den Einstieg eines Investors protestiert. »Man muss auch sagen, dass diese sehr umfassenden, aber doch sehr friedlichen, kreativen Proteste am Ende der Schlüssel zum Erfolg waren«, sagte Kessen. Etliche Spiele in den nationalen Topligen hatten in den vergangenen Wochen unterbrochen werden müssen, weil Fans unter anderem Tennisbälle aufs Spielfeld warfen.
Auch die Bürgerbewegung Finanzwende hat das Ende der Verhandlungen über den Einstieg eines Investors begrüßt. Die Bewegung hatte zuvor eine Petition gegen das Vorhaben gestartet. »Der Einstieg von CVC in die Bundesliga-Vermarktung hätte eine neue Dimension der Profitorientierung des Fußballs bedeutet«, sagte Geschäftsführer Daniel Mittler in einer Stellungnahme. »Die Entscheidung zeigt, dass ein Vordringen der Finanzmarktlogik in alle Lebensbereiche kein Naturgesetz ist.« Das Thema Finanzinvestoren in der Bundesliga-Vermarktung müsse jetzt endgültig vom Tisch sein.
Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro erlösen. Einzig verbliebener Bewerber war das Unternehmen CVC, mit dem die DFL-Führung zuletzt Gespräche führte. Nach dem geplatzten Deal wird nun offenbar auf absehbare Zeit kein Einstieg eines externen Geldgebers mehr angestrebt. »Dieses Thema mit einem Partner, der sich an einer Tochtergesellschaft beteiligt oder so, das werden wir nicht weiter verfolgen«, sagte Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums. »Wir müssen jetzt einfach mal ganz neu anfangen.« Die 36 Vereine der Bundesliga und 2. Liga standen laut Watzke »mehrheitlich« nicht mehr hinter den Plänen, einen Investor ins Boot zu holen. (dpa/AFP/jW)
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