Bericht: Sayn-Wittgenstein wieder Mitglied der AfD

Berlin. Die wegen ihrer Verbindungen zu Holocaust-Leugnern und Ultrarechten 2019 aus der AfD ausgeschlossene Doris von Sayn-Wittgenstein ist offenbar wieder Parteimitglied. Seit Sonnabend gehöre sie der AfD wieder an – dies geht aus einem internen Schreiben von Sayn-Wittgenstein an Parteimitglieder hervor, aus dem das Nachrichtenportal The Pioneer am Mittwoch zitierte. Seit dem 24. Februar akzeptiere der Bundesvorstand der AfD ihre Mitgliedschaft, schreibt Sayn-Wittgenstein demnach. Der AfD-Bundesvorstand habe dies auf Nachfrage bestätigt, berichtete das Portal weiter.
Die ehemalige AfD-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein war 2019 wegen parteischädigendem Verhalten ausgeschlossen worden. Hintergrund waren Kontakte zu einem als »rechtsextremistisch« eingestuften Verein. Zudem hatte sie zur Unterstützung des von Holocaust-Leugnern mitgegründeten »Verein Gedächtnisstätte« aufgerufen.
Gegen den Ausschluss hatte Sayn-Wittgenstein 2021 erfolgreich geklagt. Hauptgrund für ihren Erfolg war ein formaler Fehler beim Ausschlussverfahren. Der Bundesvorstand ging dagegen zunächst in Berufung, nahm das Verfahren vor dem Kammergericht Berlin jedoch eigenen Angaben zufolge wegen »geringer Erfolgsaussichten« in der vergangenen Woche zurück. Dem folgend wurde die Parteimitgliedschaft von Sayn-Wittgenstein rechtskräftig.
Laut The Pioneer hat Sayn-Wittgensteinden Landesverband gewechselt und sei nun formell Mitglied des Kreisverbands Rhein-Neckar in Baden-Württemberg. (AFP/jW)
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