»Havanna-Syndrom«: Keine Hirnschäden
Maryland. Im Jahr 2016 klagten in Kuba stationierte US-Diplomaten und deren Angehörige über Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sowie schnelle Erschöpfung und kognitive Störungen. Die US-Regierung unter Donald Trump vermutete hinter den bald als »Havanna-Syndrom« bezeichneten Symptomen einen gezielten Angriff mit Schallwaffen. Weil ähnliche Fälle auch bei Botschaftsangehörigen in Berlin, Bogotá und Wien auftauchten, verdächtigte Washington neben der kubanischen auch die russische Regierung einer Urheberschaft. Beweise ließen sich keine finden. Wie dpa am Montag meldete, haben Wissenschaftler vom National Institutes of Health (NIH) in Bethesda, Maryland, 86 Betroffene aus Kuba über mehrere Jahre untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass es keine signifikanten Abweichungen im Vergleich mit einer Kontrollgruppe gebe. Auch Hirnscans, die das National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering durchgeführt hat, konnten keine langfristigen Veränderungen im Hirn der Betroffenen belegen. Plausibel bleibt daher die Erklärung eines im Oktober 2021 in den USA veröffentlichen Geheimberichts der Regierung. Demnach seien die gesundheitlichen Probleme der Konsulatsmitarbeiter die Folge einer Art Massenhysterie. (dpa/jW)
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