Frauen sind keine Katzen
Dem Weiblichen das Katzenhafte zwanghaft zuzuordnen, führt nicht weit: Der Kinofilm »Catwoman«
Andreas HahnDer gelbe Nebel reibt Rücken und Schnauze
an die Fensterscheiben, steckt die leckende Zunge in die
abseitigsten Ecken des Abends, wo die Thunfischdosen warten, beugt
sich langsam über die Pfützen am Ufer des Abwasserkanals
und setzt plötzlich zum Sprung an. Im Sprung noch wird er zur
Silhouette eines Frauenkörpers, um schließlich mit
wackelndem Arsch in den sehr hellen Vollmond über den
Dachgiebeln zu schreiten.
Der Nebel, die Katzen, die üblen Viertel der Stadt, das
Arschwackeln, die Lyrik, der Mond und die Thunfischdosen:
»Catwoman« ist ihnen allen auf der Spur. Wer sich auf
dieser Spur verwandeln will, muß allerdings bereits gestorben
sein. Alle Superhelden von Jesus bis Halle Berry bestehen darauf:
Ein Leben ist nicht genug für alle Spuren, maßgeblich
ist immer das Lazarus-Gefühl. »Alles begann nach dem
Tag, an dem ich gestorben war«, sagt Halle Berry in ihrer
Rolle a...
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