Sommer im April
Offenbach. Temperaturen wie sonst eher im Juli oder August. Die Prognosen der Meteorologen für das vergangene Wochenende sind eingetroffen. Vorläufigen Angaben zufolge gab es seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung in Deutschland noch nie so früh im Jahr einen Hitzetag. In Ohlsbach im Rheintal wurden am Sonnabend 30,1 Grad Celsius gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Große Teile der anderen deutschen Messstationen registrierten an dem Tag ebenfalls neue Höchstwerte für ihre Region. Eine vergleichbare Wetterlage lässt sich in der 143 Jahre währenden Geschichte der regelmäßigen und flächendeckenden Aufzeichnung des Wettergeschehens in Deutschland nicht finden. Bereits jetzt liegen die Temperaturen verbreitet um 15 Grad über den üblichen Werten für diese Jahreszeit, in vielen Gebieten sogar um bis zu 20 Grad. Klimaforscher sind davon überzeugt, dass dieser frühe Sommervorstoß ohne den Klimawandel nicht möglich wäre. Die frühe Aprilhitze folgt auf einen rekordwarmen Februar und einen rekordwarmen März. Der Februar brachte mit einer Durchschnittstemperatur von 6,6 Grad eine Wärme wie normalerweise erst der April. In der Datenbank des Deutschen Wetterdienstes purzelten die Rekorde: wärmster und schneeärmster Februar, frühester Vegetationsbeginn, zahlreiche Wetterstationen ohne Frost. Was folgte, war ein weiterer historischer Temperaturmittelwert im März mit 7,5 Grad. (jW)
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