Iran: Verstärkte Kontrolle von Kopftuchgebot
Teheran. Im Iran wird wieder verschärft gegen Kopftuchverstöße vorgegangen. Nach Beginn der landesweiten Polizeiaktion am Sonnabend berichteten zahlreiche Frauen von verstärkten Kontrollen in den Metropolen. Videos in sozialen Medien zeigten Einheiten der »Moralpolizei« an belebten Plätzen im Zentrum der Hauptstadt Teheran sowie Minibusse, mit denen Frauen nach Missachtung der vermeintlich islamischen Kleidungsvorschriften abtransportiert werden. Seit den von Frauen angeführten Massenprotesten im Herbst 2022 hielt sich die »Moralpolizei« mit Kontrollen zurück, die Sicherheitsbehörden verstärkten statt dessen die Überwachung der Vorschriften per Video. Ein neues Gesetz sieht drakonische Strafen vor und wurde bereits vom Parlament verabschiedet, ist aber weiterhin nicht in Kraft getreten. In den kommenden Wochen soll dem erzkonservativen sogenannten Wächterrat eine überarbeitete Version vorgelegt werden. Die Proteste ausgelöst hatte der Tod der 22jährigen Jina Mahsa Amini, die in Polizeigewahrsam verstorben war. (dpa/jW)
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