Prozess gegen MfS-Mann fortgesetzt
Berlin. Der Prozess gegen einen heute 80jährigen ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, dem die Staatsanwaltschaft heimtückischen Mord vorwirft, weil er am 29. März 1974 an der Grenzübergangsstelle Friedrichstraße einen polnischen Staatsbürger niedergeschossen haben soll, wurde am Dienstag vor dem Berliner Landgericht fortgesetzt. Zeugen waren nicht geladen. Das Gericht nahm Bilder aus MfS-Akten in Augenschein, darunter auch Aufnahmen der Walther-Pistole, die der Pole laut der Darstellung in diesen Akten mit sich geführt und gezogen haben soll. Ein Disput zwischen Gericht und Nebenklage ergab sich, nachdem ein Nebenklagevertreter den Antrag gestellt hatte, einzelne, den Angeklagten angeblich belastende Dokumente im Prozess zu verlesen. Gericht und Staatsanwaltschaft halten das sogenannte Selbstleseverfahren für ausreichend. Am 16. Mai soll das Verfahren mit der Befragung von zwei weiteren Zeugen fortgesetzt werden. (jW)
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