Roger Corman tot
Der legendäre amerikanische Regisseur und Produzent Roger Corman ist tot. Er sei bereits am Donnerstag im Alter von 98 Jahren in seinem Zuhause im kalifornischen Santa Monica gestorben, bestätigte seine Familie den US-Branchenblättern Variety und Hollywood Reporter. Seine Filme seien »revolutionär« gewesen, hätten den Geist einer ganzen Ära verkörpert und die Filmbranche verändert, zitierte Variety in der Nacht zu Sonntag aus der Stellungnahme der Familie.
Corman machte sich einen Namen als Spezialist für mit wenig Aufwand gedrehte Filme. Er inszenierte und produzierte seit den 50er Jahren über 400 Filme für Leinwand und Fernsehen. Sein Regiedebüt war ein Western, »Five Guns West« (1955). Aber er bearbeitete praktisch alle Genres, solange sie spektakulär und kostengünstig umzusetzen waren. In den 60ern führte er Regie bei einer Reihe eigenwilliger Edgar-Allan-Poe Adaptionen mit Vincent Price, darunter »The Fall of the House of Usher« (1960), »The Raven« (1963) oder »The Masque of the Red Death« (1964). Der Literatur treu blieb er bei »Das ausschweifende Leben des Marquis de Sade« (1969). Er scheute sich auch nie, diverse subkulturelle Trends auszuschlachten – Motorradgangs in »The Wild Angels« (1966) mit Peter Fonda und Nancy Sinatra, halluzinogene Drogen in »The Trip« (1967), wieder mit Peter Fonda, nach einem Drehbuch von Jack Nicholson.
Neben seiner umfangreichen eigenen Arbeit gab er vielen späteren Regiegrößen Starthilfe, darunter Francis Ford Coppola, dessen Horrorfilm »Dementia 13« (1963) er produzierte. Filmpreise gewann der König der B-Movies selten, dennoch gehörte er zu den Wegbereitern des »New Hollywood«. Am Ende erkannte sogar die Oscar-Akademie seine Leistungen an. 2009 wurde Corman mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk geehrt. (dpa/jW)
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